Dominikanerkloster

Tiergarten (Moabit),
in der Anlage Oldenburger Straße 46/Waldenserstraße an der  Kontext: St.-Paulus-Kirche St.-Paulus-Kirche.

Es entstand 1869 auf Initiative katholischer Mönche, die sich 1867 in Moabit angesiedelt hatten. Vor allem der Dominikaner Ceslaus Graf von Robiano (1829–1902) engagierte sich für die Kloster- und Kirchengründung. Am 4. 8. 1869 wurde die Klosterkirche St. Paulus geweiht. Bereits am 16. 8. 1869 kam es zu Protesten der überwiegend protestantischen Bevölkerung, dem sog. Moabiter Klostersturm. Eine aufgebrachte Menschenmenge belagerte das Kloster, wobei es bei Auseinandersetzungen mit der Polizei zu zwei Toten und mehreren Verletzten kam. Noch zwei Monate danach mußte eine Polizeimannschaft das Kloster sichern. 1875 wurde die Auflösung des Klosters verfügt, jedoch konnten die Dominikaner 1889 ihr Kloster wieder beziehen. Im D. wohnten und wirkten u. a. von 1914 bis 1933 der Theologe Franziskus  Kontext: Stratmann, Franziskus Stratmann und von 1910 bis 1939 Ulrich  Kontext: Kaiser, Ulrich Kaiser. Mit dem Anwachsen der katholischen Gemeinde nahm die Wirkung der Dominikaner auch im sozialen Bereich zu (Kinderbetreuung, Kranken- und Altenpflege). In den ersten Jahren nach dem II. Weltkrieg richtete man im Kloster ein Notkrankenhaus ein. Heute wirken die Dominikaner als Pfarrer in katholischen Gemeinden und Seelsorger in verschiedenen Einrichtungen. Die Anlage steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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