Stratmann, Franziskus (ursprüngl. Johannes)

* 08.09.1883 Solingen,
† 13.05.1971 Hochdahl/Rheinland,
Theologe.

Er trat 1905 in den Dominikanerorden in Venlo (Niederlande) ein, studierte bis 1912 Theologie und Philosophie, erhielt am 10. 8. 1912 in Köln die Priesterweihe und war bis 1914 Lehrer am ordenseigenen Gymnasium in Vechta. Im Mai 1914 wurde er Studentenseelsorger in Berlin. Als überzeugter Pazifist war er seit 1921 Bundesführer des Friedensbundes der deutschen Katholiken, der am 1. 7. 1933 verboten wurde. In einem Brief an Kardinal Faulhaber (1869–1952) übte er Kritik am Arierparagraphen des Reichsbeamtengesetzes vom 7. 4. 1933. Daraufhin am 5. 7. 1933 von der Gestapo verhaftet, blieb er bis September 1933 in sog. Schutzhaft. Anschließend befand er sich unter Polizeiaufsicht im Dominikanerkloster Köln, von wo er wegen drohender Wiederverhaftung nach Italien versetzt wurde und sich bis 1938 in Rom aufhielt. 1938 ausgebürgert, erfolgte seine Versetzung in die Niederlande, wo er im Komitee von Utrecht für die Opfer des Nationalsozialismus wirkte. Im Mai 1940 emigrierte er nach Belgien und fand beim Einmarsch deutscher Truppen Asyl im Dominikanerinnenkloster Lint bei Antwerpen. Nach dem II. Weltkrieg kam St. an das Dominikanerkloster St. Albert in Walberg bei Bonn zurück und wurde 1965 Seelsorger bei den Dominikanerinnen von Hochdahl. In seiner Berliner Zeit wohnte und wirkte S. am Moabiter  Kontext: Dominikanerkloster Dominikanerkloster in der Oldenburger Straße 46.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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