Institut für Sexualwissenschaft

Tiergarten (Tiergarten-Süd),
befand sich im  Kontext: Großer Tiergarten Großen Tiergarten,
In den Zelten 9 A–10.

Dia-Serie Institut für Sexualwissenschaft Magnus  Kontext: Hirschfeld, Magnus Hirschfeld gründete es am 6. 7. 1919 als weltweit erste Institution, die sexualwissenschaftliche Lehre, Forschung, medizinische Beratung und Therapie vereinte. Arbeitsgebiete waren Sexualbiologie, -medizin, -soziologie und Sozialethnologie. Das I. verfügte über eine Bibliothek, die als umfassendste Sammlung auf dem Gebiet der Sexualwissenschaft galt, und eine „Sexualwissenschaftlich-kulturgeschichtliche (erotische) Sammlung“. Es entfaltete eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit für eine Sexualreform und zur Abschaffung des Paragraphen 175, der homosexuelle Beziehungen unter Strafe stellte. 1924 erkannte der preußische Staat das Institut als gemeinnützige Stiftung an. Bereits in den 20er Jahren den Angriffen der Nationalsozialisten ausgesetzt, verwüsteten am 6. 5. 1933 Mitglieder des „Kampfbundes der Deutschen Studentenschaft“ das I., Teile der Bibliothek fielen der Bücherverbrennung am 10. 5. 1933 zum Opfer. Das Institutsgebäude wurde im II. Weltkrieg zerstört. In der Nähe dieses Platzes erinnert am Spreeuferweg eine Gedenkstele an das I. und seinen Begründer.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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