Rose-Theater

Friedrichshain,
befand sich in der Großen Frankfurter Straße 132 (heute etwa Karl-Marx-Allee 78).

Am 23.12.1877 war hier das Ostend-Theater mit 800 Plätzen eröffnet worden. Im Foyer im ersten Obergeschoss gab es eine Konditorei und in einem Tunnel im Untergeschoss ein Restaurant. An das Theater schloss sich ein Garten mit einer Bühne an, wo in den Sommermonaten Possen und Volksstücke das Publikum unterhielten. Der Name der Bühne wechselte mehrmals. Zu den Schauspielern, die hier auftraten, gehörten u. a. Joseph Kainz (1858–1910), Asta Nielsen, Claire Waldoff und Guido  Kontext: Thielscher, GuidoThielscher. Otto  Kontext: Lilienthal, Otto Karl WilhelmLilienthal scheiterte hier mit einem eigenen Volksbühnenprojekt. Bernhard  Kontext: Rose, BernhardRose erwarb 1906 das Theater. In der Tradition des Berliner Volkstheaters sprach das R. mit einer Mischung aus Volksstück und anspruchsvoller Dramatik bevorzugt das im Berliner Osten lebende kleinbürgerlich-proletarische Publikum an. Über zwei Generationen – die Söhne Paul, Hans und Willi führten das Haus weiter – erlangte das Theater über Berlin hinaus große Popularität. Bei den Luftangriffen vom 22. bis 26.11.1943 war bereits die Gartenbühne zerstört worden. Am 31.08.1944 gab es mit der Lehár-Operette "Friedericke" die letzte Theater-Vorstellung. Das Theater wurde noch 1944 in ein Kino umgewandelt. "Ufa im Rose-Theater" eröffnete am 27.10.1944 mit Paul Verhoevens Verfilmung der Komödie "Das Konzert". Die Ufa spielte bis gegen Ende März 1945. Bei den Kampfhandlungen in der Straße im April 1945 wurde auch das Theater zerstört. Alle Überlegungen nach 1945, dem R. im Berliner Kulturleben wieder einen Platz zu geben, sind nicht realisiert worden.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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