Ritterhof

Kreuzberg,
Ritterstraße 11.1905/06 ließen die Scheckschen Erben durch das Architektenbüro Schilbach & Schweitzer das Ensemble mit drei Höfen errichten.

Dia-Serie Ritterhof Die Straßenfassade ist mit mehrfarbigen Glasurklinkern verblendet und wurde mit Bauplastik reich geschmückt, darunter dem in einer Nische aufgestellten Ritter (Figur und Name des Hofes nehmen Bezug auf die Ritterstraße). Die Hoffassaden sind im wesentlichen mit weißglasierten Klinkern verblendet. Die erste Durchfahrt wurde ebenfalls mit bunten Klinkern, die Decke mit Putz und Ornamenten versehen. Als einer der ersten Berliner Gewerbebauten wurde der R. mit einer Stahlbetonkonstruktion versehen. Ab 1922 übernahm die Ritterhof-Grundstücksgesellschaft den Hof, 1938 gefolgt von der Rheinischen Hypothekenbank, die ihn 1941 an die Deuta Werke (vormals Deutsche Tachometerwerke GmbH) veräußerte. Vermietet waren die Gewerberäume anfangs an ca. 25 Firmen u. a. an verschiedene Gasglühlichtbetriebe, die Metallschraubenfabrik Gromann & Groß, die Holzbearbeitungsfabrik Heyne & Co. und die Vereinigte Deutsche Sprechmaschinen-Industrie GmbH. In den 1930er Jahren befanden sich hier über 30 Firmen u. a. der Eulen Verlag, die Kronleuchterfabrik Böhm und die Gesellschaft für Drogen und Toiletten Artikel mbH Aesculap. Zu Beginn der 1990er Jahre ließ die Johann Jeserich AG die in ihrem Besitz befindliche Immobilie restaurieren. Im Erdgeschoss befinden sich Geschäfte. Mieter der Gewerberäume sind u. a. die Rahmenfirma Flohr & Cie, das "Orpheus" Opernmagazin und verschiedene Druckbetriebe. Der R. ist einer der wenigen erhalten gebliebenen Gewerbehöfe im früheren  Kontext: Exportviertel RitterstraßeExportviertel Ritterstraße und steht unter Denkmalschutz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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