Königstadt

bezeichnet ein historisches Stadtgebiet, das teilweise in den Bezirk Friedrichshain einging. Hierzu gehörte um 1899 das Gebiet zwischen Neuer Königsstraße (heute Otto-Braun-Straße), der Straße Am Friedrichshain, Hausburgstraße, Thaerstraße, Zorndorfer Straße (heute Mühsamstraße), Teile der Friedhöfe der Georgen-Parochialgemeinde und der Landsberger Straße. Die K. grenzte an Alt-Berlin, an die Spandauer und die Stralauer Vorstadt im Westen bzw. Süden sowie die  Kontext: Akzisemauer (auch Zoll- und Akzisemauer)Akzisemauer im Norden. Die Ansiedlung, zunächst Georgenvorstadt,-viertel oder-stadt genannt, bildete sich allmählich vor dem Georgentor der mittelalterlichen Stadtmauer und der Memhardtschen Festungsanlage rund um das dortige Georgenhospital, das zusammen mit seiner Kapelle 1272 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Später wuchs die K. über die Zoll- oder Akzisemauer hinaus in nördlicher Richtung (äußere K.). 1689 wurde die Georgenkapelle Pfarrkirche auch für die Spandauer und die Stralauer Vorstadt, die sich beide ebenfalls um 1680 als städtische Siedlungen herausgebildet hatten. In der Nähe des 1720 abgerissenen Spitalgebäudes stand der Rabenstein, an dem mit dem Schwert gerichtet wurde. Nachdem der in Königsberg 1701 gekrönte König Friedrich I. (1657–1713) durch die Georgenstadt und das Georgentor nach Berlin gezogen war, spricht man von der K. (Königsvorstadt, Königsviertel) wie vom Königstor. 1822 wurde die innere, 1829 die äußere K. in Berlin eingemeindet. Zur K. gehörten u. a. der  Kontext: Volkspark FriedrichshainVolkspark Friedrichshain, das  Kontext: Krankenhaus im FriedrichshainKrankenhaus im Friedrichshain und die  Kontext: Aktienbrauerei Friedrichshöhe vorm. PatzenhoferBrauerei Friedrichshöhe

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Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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