Akzisemauer (auch Zoll- und Akzisemauer)

Dia-Serie Akzisemauer (auch Zoll- und Akzisemauer) begrenzte nach außen die Berliner Vorstädte einschließlich deren damaligen Erweiterungen Spandauer Vorstadt, Königstadt, Stralauer Vorstadt, Luisenstadt (benannt erst 1802), Friedrichstadt, Dorotheenstadt, Friedrich-Wilhelm-Stadt (benannt erst 1828). Ab den 1720er Jahren, insbesondere zwischen 1734 und 1736 ließ Friedrich Wilhelm I. (1688–1740) die A. anlegen, um die seit 1667 praktizierte Erhebung von Einfuhrzöllen (Akzise) weiterhin zu ermöglichen und das Desertieren von Soldaten der Berliner Garnison zu verhindern. Sie bestand aus einer 4,20 m hohen Mauer aus Ziegeln, Abbruchsteinen und Kalksteinen, im Norden größtenteils in den ersten Jahrzehnten aus Palisaden. Zwischen 1786 und 1802 ersetzte eine Steinmauer, zum Teil etwas nach außen gerückt, die Palisaden. Der Umfang betrug erst 14,5 km, später17 km. Die A. hatte anfangs 14 Stadttore, später kamen noch vier weitere Tore hinzu. Das heutige Bezirksgebiet tangierten das Anhalter, das Frankfurter, das Hallesche, das Köpenicker, das Kottbusser, das Landsberger, das Schlesische, das Stralauer und das Wassertor (1848). Die A. wurde mehrfach verschoben, um 1850 hatte sie im heutigen Friedrichshain-Kreuzberg folgenden Verlauf: Friedenstraße, Marchlewskistraße, Warschauer, Skalitzer, Gitschiner Straße und Stresemannstraße. Die A. wurde 1860 aufgehoben und zwischen 1866 und 1869 bis auf das Brandenburger Tor abgerissen. Namen von Straßen, Plätzen und Hochbahnhöfen erinnern noch an die A. und ihre Tore. Fundamente der A. sind ausgegraben in der Stresemannstraße, wo 1987 auch eine Nachbildung errichtet wurde.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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