Galiläakirche

Friedrichshain,
Rigaer Straße 9/10.

Dia-Serie Galiläakirche Für die 1906 von der evangelischen Samaritergemeinde abgetrennte Tochtergemeinde wurde 1909/10 die G., benannt nach dem biblischen Landstrich, nach Entwürfen der Architekten August Dinklage (1849–1920) und Ernst Paulus (1868–1935) erbaut. Auf dem von Lage, Größe und Baugrund her eher ungünstigen Grundstück stellten die Baumeister das neogotische Ensemble, aus Kirche und Gemeindehaus bestehend, harmonisch in die Straßenfront mit der ebenfalls backsteinverkleideten Liebig-Realschule (heute  Kontext: Ärztehaus (vormals Liebig-Realschule)Ärztehaus). Die eingeschränkten Möglichkeiten der Frontgestaltung glich der 50 m hohe Turm mit verkupfertem Spitzhelm neben dem Spitzgiebel der Kirche mit seiner Dreifenstergruppe aus. Die Front des anschließenden Gemeindehauses bestimmt ein Erker. Das Hauptportal führt durch den Turm in einen bescheidenen, beinahe quadratischen Innenraum mit umlaufender Empore und für eine Kirche ungewöhnlich großem Oberlichtfenster. Orgel und Kanzel sind über dem Altar angeordnet. Unter dem Altar, mit Zugang vom Gemeindehaus, befand sich die Kirchendienerwohnung, heute vom Kindergarten der Fusionsgemeinde von Galiläa- und Samariterkirche genutzt. An der am 20.06.1910 geweihten G. wurde seinerzeit bemängelt, dass unter Zweckmäßigkeit und Moderne die Feierlichkeit gelitten hätte. Nach den Bombenschäden des Zweiten Weltkrieges wurde das Haus bis 1950 wiederhergestellt und der Innenraum bis 1960 restauriert. In den 1990er Jahren führte die Verringerung der Gemeindeglieder zur Schließung der Kirche und am 01.04.2001 zur Fusion mit der Samaritergemeinde. Die G. steht unter Denkmalschutz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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