Chamisso-Kiez

Kreuzberg.

Wohngebiet im Süden Kreuzbergs, begrenzt durch den Mehringdamm im Westen, den  Kontext: Dreifaltigkeitsfriedhof IDreifaltigkeitsfriedhof im Osten, nach Norden durch die Bergmannstraße und südlich durch die Schwiebusser Straße. Die Bebauung um den Chamissoplatz gehört zur ehemaligen Tempelhofer Vorstadt, die 1861 in die Stadt Berlin eingemeindet wurde. 1877 wurde das Gelände in Ergänzung zum Hobrechtplan von 1862 erschlossen. Die ersten Wohngebäude entstanden 1880 an der Ecke Bergmannstraße/Mehringdamm, die Bebauung des Gebietes zwischen Arndtstraße und Bergmannstraße erfolgte bis 1885. Nach 1890 entstand die Bebauung um den Chamissoplatz mit den typischen Berliner Mietshäusern mit Seitenflügeln und Hinterhäusern. Die Mehrzahl der Gebäude wurde von Bauhandwerkern und nicht von Architekten geplant und erstellt. Die geringe Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und der frühzeitige Denkmalschutz (schon 1964) der geschlossenen Fronten, der reich strukturierten wilhelminischen Fassaden führten dazu, dass die äußere baulich-räumliche Struktur weitgehend erhalten blieb. Allerdings verfielen mehrere Bauten. 1979 wurde der Kiez als Sanierungsgebiet festgelegt. Im Zuge der damals üblichen Blockentkernung erfolgten zahlreiche Abrisse. 1982 wurde ein Stufenplan eingeführt, der eine Abkehr von der radikalen Blockentkernung einleitete. Mit dem Block Arndtstraße 34, Mietshaus und Gewerbehof, der 1888 von Ende & Böckmann gebaut worden war, entstand ein Beispiel für eine behutsame Blocksanierung. Der 1982 unter Denkmalschutz gestellte und von 1986 bis 1988 sanierte  Kontext: Wasserturm UndineWasserturm Undine gilt heute als Wahrzeichen des C.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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