Reidemeister, Leopold

* 7.4.1900 Braunschweig,
† 11.6.1987 Berlin,
Kunsthistoriker.

Dia-Serie Reidemeister, Leopold R. war der Großneffe des Berliner Kunsthistorikers und Museumsfachmanns Wilhelm von Bode (1845-1929). Er studierte in Berlin, München und Wien Archäologie, Kunstgeschichte und ostasiatische Sprachen. 1924 promovierte er zum Dr. phil. und war zunächst Assistent, später Kustos und dann Direktor der Ostasiatischen Abteilung der Staatlichen Museen Berlins. Von 1939 bis 1945 war R. im Kriegsdienst. 1945 bis 1957 war er Generaldirektor der Museen der Stadt Köln und Direktor des dortigen Wallraf-Richartz-Museums. Von 1957 bis 1964 bekleidete er das Amt des Generaldirektors der Staatlichen Museen Berlins und des Direktors der Nationalgalerie. Im Charlottenburger Schloss richtete R. große Kunstaustellungen aus, darunter "Triumph der Farbe" (1959), "Berlin-Ort der Freiheit für die Kunst" (1960) u. a. 1964 ging er vorzeitig in den Ruhestand, weil die Stiftung Preußischer Kulturbesitz trotz Zusage seine Amtszeit nicht über das Pensionsalter hinaus verlängert hatte. Zusammen mit dem "Brücke"-Maler Karl  Kontext zu: Schmidt Rottluff KarlSchmidt-Rottluff plante und gründete er 1967 das Brücke-Museum, das den Werken der 1905 in Dresden gegründeten Künstlergemeinschaft deutscher Expressionisten eine neue Heimat gab. Neben seiner Museumsarbeit schrieb R. Bücher wie "Das Ming-Porzellan in schwedischen Sammlungen", "Auf den Spuren der Malerei der Ile de France" u. a. R. war Träger zahlreicher Auszeichnungen, so auch der Ernst-Reuter-Plakette (1974). Er wurde auf dem Waldfriedhof Dahlem, Hüttenweg 47 (Steglitz-Zehlendorf) bestattet.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ BM 12.06.1987, Wer ist wer? 1958/1983 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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