Ziegeleiweg

Reinickendorf, Ortsteile Waidmannslust, Lübars
Name ab nach 1911
Name bis 18.1.1936
Namen
(früher/später)
Triberger Straße (vor 1925-1934)
Hermsdorfer Weg (vor 1925-1934)
Ziegeleiweg (1934-1936)
Benekendorffstraße (1936)
Namens-
erläuterung
Der Weg führte zur Ziegelei in Lübars. Dort lag, am heutigen Zehntwerderweg unweit des heutigen Deilingeweges, schon Anfang des 19. Jahrhunderts die Kühnsche Ziegelei, die vermutlich nur kurze Zeit bestanden hat. 1854 errichtete der Spandauer Ziegeleibesitzer E. F. Schulz am Hermsdorfer Weg (heute Benekendorffstraße) eine Ziegelei, nachdem der Lübarser Gastwirt August Seeger dort Tonvorkommen entdeckt hatte. 1870–1880 ruhte die Produktion. Die Ziegelei wurde ab 1880 von dem aus Freienwalde/Oder stammenden Franz Benekendorff weitergeführt, modernisiert und vergrößert. Sie hatte um 1880 ihre Blütezeit. Eine mit Pferden betriebene Lorenbahn verlief entlang der heutigen Benekendorffstraße zur Station Waidmannslust an der Nordbahn, sie brachte die Ziegel zum Weitertransport nach Berlin und nahm auf dem Rückweg Kohle für die Ziegeleiöfen mit. Benekendorff verkaufte 1912 die Ziegelei. Während des Ersten Weltkrieges wurde die Produktion vorübergehend eingestellt, 1920 und 1921 jedoch wieder aufgenommen. 1924 wurde die Ziegelei endgültig stillgelegt. In die Tongruben drang Wasser ein, an ihrer Stelle entstand ein See.
  Der Ziegeleiweg, der vom Oraniendamm abging und in Richtung Lübars führte, war zwischen 1912 und 1922 benannt worden. Zwischen 1922 und 1925 wurde er im Abschnitt zwischen Benekendorffstraße und Lierbacher Weg in Triberger Straße umbenannt. Im Abschnitt zwischen Am Vierrutenberg bis zur damaligen Hauptstraße (Alt-Lübars) erhielt er vermutlich zur gleichen Zeit den Namen Hermsdorfer Weg. 1934 wurden Hermsdorfer Weg und Triberger Straße wieder in den Ziegeleiweg einbezogen. Dieser erhielt dann 1936 den Namen Benekendorffstraße.
aktueller Name Benekendorffstraße


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