Wagnerplatz

Lichtenberg, Ortsteil Lichtenberg
Name ab um 1897
Name bis 12.2.1935
Namen
(früher/später)
Roedeliusplatz (1935)
Namens-
erläuterung
Wagner, Wilhelm Richard, * 22.5.1813 Leipzig, † 13.2.1883 Venedig, Komponist.
Wagner erhielt 1831/32 in Leipzig bei Thomaskantor C. T. Weinlig Kompositionsunterricht und begann 1833 seine praktische Theatertätigkeit als Chordirektor in Würzburg; es folgten bis 1837 Anstellungen als Musikdirektor in Bad Lauchstädt, Magdeburg und Königsberg. Von 1837 bis 1839 war Wagner Musikdirektor in Riga. Nach einem längeren Parisaufenthalt kehrte er 1842 nach Deutschland zurück, wo er ein Jahr später in Dresden zum Königlich Sächsischen Hofkapellmeister ernannt wurde. Er wirkte als Komponist, Schriftsteller, Kunsttheoretiker, Dirigent und Regisseur. Seinen Ruf als Komponist, den er mit den Opern „Rienzi“ (1840) und „Der fliegende Holländer“ (1841) erworben hatte, festigte Wagner mit den Opern „Tannhäuser“ (1845) und „Lohengrin“ (1848). Wegen seiner Teilnahme am Dresdener Maiaufstand 1849 wurde er steckbrieflich verfolgt und floh in die Schweiz. Es folgten die Stationen Venedig, Luzern, Paris und Wien. 1864 berief Bayerns König Ludwig II. den völlig verschuldeten Wagner nach München und finanzierte seine Komponistentätigkeit. Wegen eines Konflikts mit dem bayerischen Kabinett verließ Wagner 1865 auf Ersuchen des Königs die Stadt und ging nach Tribschen (heute Ortsteil von Luzern). 1861 bis 1867 entstanden „Die Meistersinger von Nürnberg“. 1872 ließ sich Wagner in Bayreuth nieder und legte noch im selben Jahr den Grundstein für das Festspielhaus, das 1876 mit der Uraufführung der 1874 vollendeten Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ im Rahmen der ersten Bayreuther Festspiele eröffnet wurde. Zu seinen Lebzeiten wurden die Festspiele nur noch 1882 mit „Parzifal“ wiederholt. Wagner verstarb während eines Aufenthalts in Italien und wurde in Bayreuth beigesetzt. Außer seinen Bühnenwerken schrieb Wagner Sinfonien, Ouvertüren, Märsche, Sonaten und Chorwerke und verfasste zahlreiche Schriften über Musik und Geschichte. Er gilt als der größte deutsche Musikdramatiker des 19. Jahrhunderts.
  Der Platz war angelegt worden, um der sich nach Osten und Norden ausdehnenden Gemeinde Lichtenberg einen neuen Mittelpunkt zu geben. Der Platz wurde 1935 umbenannt, da in Berlin viele Straßen und Plätze nach Wagner benannt waren.
aktueller Name Roedeliusplatz


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