Sydowstraße

Lichtenberg, Ortsteil Friedrichsfelde
Name ab um 1910
Name bis 15.7.1961
Namens-
erläuterung
Sydow, Reinhold Friedrich von, * 14.1.1851 Berlin, † 16.1.1943 Berlin, Jurist, Politiker.
Er besuchte in seiner Geburtsstadt das Wilhelm-Gymnasium und studierte an den Universitäten in Berlin und Heidelberg Rechtswissenschaft. Am 13.3.1875 promovierte er zum Dr. jur. an der Universität Königsberg, war danach im Staatsdienst und 1875/76 Protokollführer der Justizkommission des Deutschen Reichstages. 1876 kam Sydow ans Kreisgericht Halle.1879 wurde er zum Landrichter berufen und war zugleich Justitiar der Oberpostdirektion in Halle. Er kehrte 1882 nach Berlin zurück und war Richter am Landgericht I. Ab 1883 arbeitete er in der Oberpostdirektion des Reichspostamtes. Ein Jahr später wurde er zum Geheimen Rat und zum vortragenden Rat ernannt. Ab 1891 war Sydow Unterstaatssekretär und wurde 1897 Direktor der II. Abteilung des Reichspostamtes. Sydow begleitete den Staatssekretär Viktor von Podbielski auf dessen Auslandsdienstreisen. Vom 20.2.1908 bis 14.7.1909 war er Staatssekretär des Reichsschatzamtes und zugleich preußischer Staatsminister. Sydow bereitete zahlreiche Gesetzesvorlagen vor und veröffentlichte die Gesetzeskommentare. Von Juli 1909 bis 5.10.1918 war er preußischer Handelsminister. Die juristische Fakultät der Universität Königsberg verlieh ihm am 14.1.1911 die Ehrendoktorwürde. Im Oktober 1918 erhielt er den Schwarzen Adlerorden und wurde in den Adelsstand erhoben. Von 1912 bis 1928 war von Sydow Vorsitzender des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins, ab 1928 dessen Ehrenvorsitzender. Er wurde in Prenzlauer Berg auf dem Alten Friedhof der St.-Nikolai- und der St.-Marien-Gemeinde, Prenzlauer Allee 1-7, beigesetzt.
  Sie führte von der Fürst-Radolin-Straße (heute Robert-Uhrig-Straße) zur Solzstraße (heute Ribbecker Straße) und wurde 1961 aufgehoben.


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