Portlandstraße

Lichtenberg, Ortsteil Lichtenberg
Name ab 1873
Name bis nach 1958
Namen
(früher/später)
Nöldnerplatz (nach 1958)
Namens-
erläuterung
Portland, Stadt im Süden Englands und Halbinsel mit Kalksteinbrüchen, deren Steine Namensgeber für Portlandzement wurden. 1824 hatte der Engländer Joseph Aspdin seinen durch Brennen einer Mischung aus Ton und Kalkstein hergestellten Zement, der dem Portland-Kalkstein farblich ähnlich war, unter dem Namen Portland-Cement als Patent angemeldet. In der Kolonie Victoria-Stadt (heute etwa das Gebiet zwischen den S-Bahnhöfen Ostkreuz, Rummelsburg und Nöldnerplatz) wurde 1872 bis 1875 mit Portlandzement die wahrscheinlich erste Beton-Wohnsiedlung der Welt gebaut. Da dieses Verfahren, Häuser aus Zementguß herzustellen, aus England stammte, erhielt das Gebiet, in dem die Berliner Cement Aktiengesellschaft der Gebrüder Lehmann die Betonhäuser baute, nach der englischen Queen den Namen Victoria-Stadt (nach ihrem Gemahl wurde die Prinz-Albert-Straße benannt). Es wurden etwa 60 Betonhäuser gebaut, die Bauweise setzte sich jedoch nicht durch, so daß die späteren Häuser wieder aus Ziegeln errichtet wurden. Eines der Betonhäuser, Nöldnerstraße 19, steht heute noch.
  Die Straße führte von der Liebigstraße (früher Archibaldweg) zur Prinz-Albert-Straße (heute Nöldnerstraße), ihre Fläche wurde in den Nöldnerplatz einbezogen.


© Edition Luisenstadt, 2008
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