Amtsplatz

Treptow-Köpenick, Ortsteil Köpenick
Name ab um 1721
Name bis 19. Jahrhundert
Namens-
erläuterung
Amt, in der Mittelmark ab Ende des 15. Jahrhunderts übliche Bezeichnung für den Verwaltungssitz landesherrlicher Territorien. Es übte bis 1849 größtenteils auch die Patrimonialgerichtsbarkeit und bis 1872 auch die Polizeigewalt in den ihm zugehörenden Dörfern aus. Ihm stand der Amtshauptmann vor. Zu den wichtigsten Ämtern im Berliner Raum zählten neben Köpenick die Ämter Mühlenhof (Sitz am Berliner Mühlendamm), Niederschönhausen (Sitz in Blankenfelde) und Spandau. Das Amt Köpenick hatte sich mit der Festigung der städtischen Selbständigkeit ab Beginn des 15. Jahrhunderts aus der Köpenicker Burg und der Vogtei herausgebildet. Zunächst zählten nur der Kiez, Teile der Teltow-Dörfer Bohnsdorf und Schmöckwitz sowie des Barnim-Dorfes Rahnsdorf zum Köpenicker Amt, ab dem ausgehenden 17. Jahrhundert wurden ihm auch die Dörfer Biesdorf (mit Vorwerk), Alt-Glienicke, Mahlsdorf (mit Vorwerk) und die Hälfte von Mahlow zugeschlagen. 1670 war das Amt aus dem Schloß zunächst in eine Gebäude am Schloßplatz verlegt worden, ehe es 1721 die neuerrichteten Gebäude am Amtsplatz bezog. 1812 wurde das Amt aufgelöst und dem Amt Mühlenhof eingegliedert, 1822 wurden Teile des ehemaligen Amtsbereichs parzelliert und an Köpenicker Bürger veräußert, die darauf landwirtschaftliche Kleinbetriebe errichteten. Das vom Verkauf ausgenommene Gutshaus wurde 1935 abgerissen.
  Der Platz lag an der Einmündung der Amtsstraße in die Landjägerstraße. Dort entstand 1721unter König Friedrich Wilhelm I. ein umfangreicher Gebäudekomplex für das Königliche Amt Köpenick.


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