Stoeckerweg

Neukölln, Ortsteil Rudow
Name ab 29.12.1964
Name bis 4.3.1965
Namens-
erläuterung
Stoecker, Christian Adolf, * 11.12.1835 Halberstadt, † 7./8.2.1909 Gries, heute zu Bozen, Theologe, Politiker.
Er studierte 1854-1857 Theologie in Halle und Berlin. Von 1862 bis 1872 wirkte er als Pfarrer in Hennersleben bei Magdeburg und war ab 1871 Divisionspfarrer in Metz. 1874 wurde Stoecker nach Berlin als Hof- und Domprediger berufen, zugleich war er Mitglied des Generalsynodalvorstands der altpreußischen Landeskirche. Seit 1877 war er Leiter der Berliner Stadtmission. Er begründete zunächst den "Zentralverein für Sozialreform auf religiöser und konstitutionell-monarchistischer Grundlage", 1878 in Berlin die Christlich Soziale Arbeiterpartei, die später als Christlich Soziale Partei Teil der Konservativen Partei wurde. 1878-1898 war er Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, 1881-1893 und 1898-1908 des Deutschen Reichstags. Stoecker führte Ende der siebziger Jahre den Antisemitismus in die deutsche Politik ein und gehörte innnerhalb der Konservativen zum extrem rechten Flügel. Nach Beteiligung an Intrigen gegen den Reichskanzler erzwang Bismarck 1889 Stoeckers Verzicht auf eine aktive politische Betätigung und 1890 seine Abberufung als Hofprediger. 1896 verließ er die Konservative Partei und den "Christlich-sozialen Kongreß".
  Vorher Straße Nr. 248 des Bebauungsplanes. Am 4. März 1965 wurde bekanntgegeben, daß die Benennung der Straße aufgehoben worden war. Er verlief von der damaligen Straße Nr. 250 (heute Matthäusweg) zum Söderblomweg. Seit dem 3. August 1966 liegt in dieser Trasse der Löheweg.


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