Weimarsche Straße

Charlottenburg-Wilmersdorf, Ortsteil Wilmersdorf
Name ab vor 1897
Name bis 7.4.1908
Namen
(früher/später)
Nassauer Straße (vor 1874-vor 1876)
Promenade IV (vor 1876-1892)
Straße 28 (1892-vor 1897)
Weimarische Straße (1908)
Namens-
erläuterung
Weimar, kreisfreie Stadt an der Ilm im Freistaat Thüringen. Westlich der 975 erwähnten Burg Weimar gründeten die Grafen von Orlamünde um 1250 die gleichnamige Stadt, die 1254 als civitas erstmals genannt wurde. Um 1373 fiel Weimar an die Wettiner, 1485 an deren ernestinische Linie. 1572 bzw. 1603 war es zunächst Residenz des Herzogtums Sachsen-Weimar und ab 1741 Sitz des Herzogtums (ab 1815 Großherzogtum) Sachsen-Weimar-Eisenach. Vor allem durch das Wirken von Goethe und Schiller entwickelte sich Weimar im 18./19. Jahrhundert zum Zentrum der deutschen Klassik. 1919 tagte in der Stadt die verfassunggebende Deutsche Nationalversammlung. Die von ihr ausgehende erste deutsche Republik war eng mit dem Namen der Stadt verbunden (Weimarer Republik). Nach der Bildung des Freistaates Thüringen 1920 wurde Weimar dessen Hauptstadt. Nach der Neugründung der Länder war Weimar 1945 bis 1952 die Landeshauptstadt von Thüringen. 1952 kam die Stadt zum DDR-Bezirk Erfurt, seit 1990 gehört sie wieder zum Freistaat Thüringen. Weimar hat eine Hochschule für Architektur und Bauwesen und eine Hochschule für Musik (Franz-Liszt-Hochschule). Es gibt ein Museum für Ur- und Frühgeschichte sowie ein Stadtmuseum, und im Schloßmuseum befindet sich die staatliche Kunstsammlung. Historische Bauten sind u. a. die Herderkirche (Hallenkirche 1498-1500, barockisiert 1735-1745) mit Cranach-Altar (1555) und das ehemaliges großherzogliches Residenzschloß, klassizistischer Neubau 1789-1803 mit sogenannter Bastille (Torbau der Burg Hornstein). Im Schloßpark steht Goethes Gartenhaus, am Frauenplan sein Wohnhaus und das Goethe-Nationalmuseum, an der Esplanade das Schillerhaus. Bei Weimar befinden sich die barocken Schlösser Tiefurt (1781-1806), Belvedere (1724-1732) und Ettersburg (1706-1712). Nördlich von Weimar auf dem Ettersberg war 1937-1945 das KZ Buchenwald. Es ist heute Mahn- und Gedenkstätte. Weimar ist 84,27 kmē groß und hat 62 324 Einwohner (1998).
  Die Weimarsche Straße war auf einer Karte von 1897 bereits eingezeichnet. Die Benennung erfolgte offenbar in Anlehnung an Kaiser Wilhelm I., dessen Gemahlin aus dem Hause Sachsen-Weimar stammte.
aktueller Name Weimarische Straße


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