Weg und Allee nach Schoenhausen

Charlottenburg-Wilmersdorf, Ortsteil Charlottenburg
Name ab vor 1767
Name bis nach 1824
Namens-
erläuterung
Schönhausen, heute Niederschönhausen, Ortsteil des Berliner Verwaltungsbezirks Pankow. Als Dorf nördlich Berlins wurde es vermutlich um 1220 gegründet und 1376 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte vor 1370 der Familie von Lettow und wechselte in der Folgezeit mehrmals die Besitzer. Anfang des 16. Jahrhunderts übernahmen die von Barfuß Ritterhof und Dorfherrschaft und erweiterten das Gut durch Ankäufe. 1680 erwarb von Grumbkow Schönhausen von den von Dohnas, dessen Witwe es wiederum 1691 an Kurfürst Friedrich III. verkaufte. Ab 1708 erfolgte der Umbau des Gutshauses zum Schloß mit Gartenanlage. König Friedrich II. schenkte seiner Gemahlin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern Niederschönhausen, die dort im Schloß, getrennt von Friedrich dem Großen lebend, bis zu ihrem Tode im Jahr 1797 Hof hielt. Der dörfliche Charakter blieb bis Mitte des 19. Jahrhunderts erhalten. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts diente das Schloß der Fürstin Liegnitz, der zweiten Gemahlin König Friedrich Wilhelms III., als Sommerresidenz. Nach 1949 nutzte es der DDR-Präsident Wilhelm Pieck, später dann der Staatsrat der DDR zu Repräsentationszwecken und schließlich die DDR-Regierung als Gästehaus. Niederschönhausen erlebte mit dem Anschluß an die Nordbahn 1877 einen außerordentlichen Aufschwung durch die Bebauung mit Villen und Landhäusern. 1905 hatte der Ort fast 10 000 Einwohner. Er gehörte bis zur Eingemeindung 1920 in Berlin zum Kreis Niederbarnim.
  Im Plan von Charlottenburg aus dem Jahre 1767 war eine bepflanzte Allee von der späteren Schloßbrücke in nördliche Richtung als Weg und Allee nach Schoenhausen eingezeichnet. Auf der Karte von Charlottenburg von 1824 war dieser Weg noch vorhanden, hatte aber keinen Namen. Im ersten Abschnitt des Weges bis etwa Mierendorffplatz verläuft heute die Mierendorffstraße.


© Edition Luisenstadt, 2008
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