Verlängerte Keplerstraße

Charlottenburg-Wilmersdorf, Ortsteil Charlottenburg
Name ab vor 1964
Name bis nach 1967
Namens-
erläuterung
Kepler, Johannes, * 27.12.1571 Weil, heute Weil der Stadt, † 15.11.1630 Regensburg, Astronom, Mathematiker.
Kepler studierte ab 1589 in Tübingen evangelische Theologie und wurde durch den Mathematiker und Astronomen Michael Maestlin mit dem kopernikanischen Weltbild vertraut gemacht. 1594 wurde er Mathematiklehrer in Graz und veröffentlichte 1596 sein Werk "Mysterium cosmographicum". 1600 siedelte er nach Prag über, wurde 1601 kaiserlicher Mathematiker Rudolfs II. und führte die astronomischen Arbeiten seines verstorbenen Vorgängers Tycho Brahe fort. Er stellte die nach ihm benannten drei Gesetze über die Planetenbewegung auf und errechnete Planetentafeln für die Vorausberechnung von Planetenorten. Nach Kepler ist auch das astronomische Fernrohr benannt, dessen Theorie er in seiner Abhandlung "Dioptrice" (1611) entwickelt hatte. Nach dem Tode Rudolfs II. ging Kepler an das Gymnasium in Linz. Hier entstand der siebenbändige "Abriß der kopernikanischen Astronomie". Wegen seiner Gehaltsrückstände von Kaiser Ferdinand II. an Wallenstein verwiesen, ging Kepler 1628 nach Sagan. Da auch Wallenstein ihm das rückständige Geld nicht zahlte, reiste Kepler zur Durchsetzung seiner Forderungen 1630 zum Kurfürstentag nach Regensburg, wo er an den Folgen der strapaziösen Reise starb. Kepler war einer der Begründer der modernen Astronomie.
  Die Verlängerte Keplerstraße verlief vom Goerdeler- zum Heckerdamm. Im Stadtplan von 1964 war sie unter diesem Namen eingezeichnet. Die Trasse fiel nach 1967 fort.


© Edition Luisenstadt, 2008
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