Thiergartenfeld

Charlottenburg-Wilmersdorf, Ortsteil Charlottenburg
Name ab vor 1859
Name bis vor 1874
Namens-
erläuterung
Der Tiergarten ist ein drei Kilometer langer und einen Kilometer breiter Park. Er entstand aus einem Spreeauenwald, in dem die Kurfürsten ab dem 16. Jahrhundert ein Wildgehege hatten. Die Umwandlung in einen fürstlichen Park begann um 1700 unter Kurfürst Friedrich III., der eine Straße nach Lietzenburg, dem heutigen Charlottenburg, durchschlagen ließ. Modische Veränderungen unter Friedrich dem Großen nach französischem und unter Friedrich Wilhelm II. nach englischem Muster haben trotzdem den Charakter eines Naturparks erhalten. Der Landschaftsgärtner Peter Joseph Lenné gab ihm im Verlauf des zweiten Viertels des 19. Jahrhunderts durch ein Wegenetz, Durchforstung, Wasserläufe und Seen das bis 1945 bewahrte landschaftliche Gepräge eines englischen Gartens. Durch die Jahrhunderte wurde er durch Standbilder bedeutender Männer, Putten und durch die Siegessäule mit ihren viel umstrittenen Figuren, aber auch durch Blumenanlagen, wie den Rosengarten, bereichert. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt der Tiergarten schwere Zerstörungen, die restlichen Bäume wurden in der Nachkriegszeit verheizt und die kahlen Flächen als Kleingartengelände genutzt. 1949 begann die Neubepflanzung mit über einer Million junger Bäume und Sträucher. Heute führen geschwungene, zum Teil blumenumsäumte Wege in einer Gesamtlänge von 25 Kilometern durch den Park.
  Ein Teil des späteren Charlottenburger Ufers hieß im Jahre 1859 Thiergartenfeld. Im Stadtplan Berlins von 1857 ist es namentlich nicht enthalten. Die Tonwarenfabrik von Ernst March befand sich (1859) Thiergartenfeld 1. Auf der Karte von 1857 ist sie am Charlottenburger Ufer eingezeichnet.


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