Schwarzburgallee

Charlottenburg-Wilmersdorf, Ortsteil Westend
Name ab 1909
Name bis 23.4.1936
Namen
(früher/später)
Olympische Straße (1936)
Namens-
erläuterung
Die Allee wurde nach den Fürstentümern Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen, zwei Linien eines alten thüringischen Grafengeschlechts, benannt. Das älteste, nachweisbare Mitglied des späteren Hauses Schwarzburg war Sizzo I., der vor 1006 verstarb. Als Graf in Thüringen bereits 1075 urkundlich erwähnt, wurde dagegen mit sicherer Stammreihe der Schwarzburger Sizzo III., Graf von Schwarzburg (Burg und Dorf an der Schwarza), genannt. Die Nachkommen waren Heinrich I. Graf von Schwarzburg und Günther II. von Käfernburg. Die Söhne von Günther III. († 1196) wurden die Stammväter der beiden Schwarzburger Linien: Günther IV. und Heinrich IV., Grafen von Schwarzburg und von Käfernburg. Heinrich IV. hatte Kleingeorgenstadt gegründet. 1340 erbte die Linie von den Grafen von Orlamünde Rudolstadt. Aus jener Linie kam auch Graf Günther XXI. von Schwarzburg, der von Januar bis Mai 1349 als Gegenkönig zu Karl IV. aus dem Hause Luxemburg auftrat. Am 25.12.1356 wurde die Grafschaft Schwarzburg zu einer der "Vier Grafen des Reiches" (Reichsgrafenstand) erhoben, was am 10.9.1518 zu Augsburg bestätigt wurde. 1356 wurde durch die Grafen von Honstein das Gebiet Sondershausen an die Grafen von Schwarzburg vererbt. Das Herrschaftsgebiet zerfiel in Oberthüringen (am Thüringer Wald) und Unterthüringen (Kyffhäuser, Hainleite). Im 16. Jahrhundert teilte sich das Grafengeschlecht in die Linien Schwarzburg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt. Letztere erhielt 1697 die Reichsfürstenwürde. Ab 30.5.1754 war Schwarzburg im Reichsfürstenrat vertreten. Beide Grafschaften traten 1807 dem Rheinischen Bund, 1815 dem Deutschen Bund und 1867 dem Norddeutschen Bund bei. Im Jahre 1909 starb mit Fürst Karl Günther die Sondershausener Linie aus, und der Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt regierte auch im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen. Am 22.11.1918 war Fürst Günther Viktor gezwungen, abzudanken. Die Fürstentümer wurden Freistaaten und kamen 1920 zum Land Thüringen.
  Vorher Straße Nr. 31. Im Adreßbuch Berlins von 1909 war die Straße noch nicht ausgewiesen. Im Nachweiser für die Berliner Straßen vom November 1910 wurde sie genannt. Sie war nach den beiden Fürstentümern Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen benannt worden. 1936 wurde sie in Olympische Straße umbenannt.
aktueller Name Olympische Straße


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