Willi-Bredel-Straße

Pankow, Ortsteil Prenzlauer Berg
Name ab 14.4.1971
Name bis 1.2.1993
Namen
(früher/später)
Schivelbeiner Straße (1903-1971, 1993)
Namens-
erläuterung
Bredel, Willi, * 2.5.1901 Hamburg, † 27.10.1964 Berlin, Schriftsteller, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.
Bredel erlernte den Beruf des Drehers. 1916 trat er der Sozialistischen Arbeiterjugend bei und ein Jahr später der Spartakusgruppe. Er wurde Mitglied der KPD und war aktiv am Hamburger Aufstand vom Oktober 1923 beteiligt, wofür er bis März 1924 eine Gefängnishaft verbüßte. Anschließend fuhr Bredel einige Zeit zur See. Ab 1928 arbeitete er als Redakteur der kommunistischen "Hamburger Volks-Zeitung". Sein Interesse galt dem Schreiben von Erzählungen und Romanen. Er wurde Mitglied des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. Im Jahre 1932 unternahm er eine Studienreise in die UdSSR. Gleich nach der Errichtung der NS-Diktatur wurde Bredel verhaftet und 13 Monate in das KZ Hamburg-Fuhlsbüttel eingesperrt. Über die Hölle von Fuhlsbüttel schrieb er in der Emigration das Buch "Die Prüfung". 1934 entlassen, floh er aus Deutschland zuerst in die CSR, dann in die UdSSR. Gemeinsam mit Bertolt Brecht und Lion Feuchtwanger gab er zwischen 1936 und 1939 die literarische Monatszeitschrift "Das Wort" heraus. Ab 1937 kämpfte Bredel in Spanien bei den Internationalen Brigaden als Kriegskommissar. Er kehrte in die Sowjetunion zurück, wo er weiterhin schriftstellerisch tätig war. Seit 1941 wirkte er auf seiten der sowjetischen Armee gegen die deutsche Aggression und war seit Gründung des "Nationalkomitees Freies Deutschland" 1943 in der Sowjetunion dessen Mitglied. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahre 1945 wirkte Bredel u. a. als Chefredakteur der Monatsschrift "Neue Deutsche Literatur" (1953-1956). Er wurde 1954 in das Zentralkomitee der SED gewählt, dem er bis zu seinem Tode angehörte. Im Jahre 1956 wurde er Vizepräsident, 1962-1964 war er als Nachfolger von Otto Nagel Präsident der Akademie der Künste der DDR. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen die Romane "Maschinenfabrik N & K" (1930), "Rosenhofstraße" (1931) und der bereits erwähnte Roman "Die Prüfung", der 1935 in Prag verlegt wurde.
aktueller Name Schivelbeiner Straße


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