Schillerplatz

Mitte, Ortsteil Mitte
Name ab 9.12.1871
Name bis 1936
Namen
(früher/später)
Gendarmenmarkt (1936)
Namens-
erläuterung
Schiller, Johann Christoph Friedrich von, * 10.11.1759 Marbach am Neckar, † 9.5.1805 Weimar, Schriftsteller.
Schiller gilt neben Goethe als einer der bedeutendsten Dichter und Repräsentanten der deutschen Klassik wie der deutschen Literatur überhaupt. Er war Sohn eines Offiziers und trat auf Befehl des württembergischen Herzogs ab 1773 in dessen Militärakademie (Karlsschule) ein. Er studierte dort Medizin und wurde von 1780 an Regimentsmedikus in Stuttgart. 1781 beendete er sein Erstlingswerk „Die Räuber“, das 1782 in Mannheim uraufgeführt wurde. Als Folge erhielt er eine Arreststrafe und Schreibverbot; er floh nach Frankfurt am Main. Nach weiteren Stationen fand Schiller vorerst 1791 mit seiner Berufung an die Universität Jena einen Ruhepunkt. Mit seinen Vorlesungen und literarischen Arbeiten hatte er zunehmend Erfolg. 1794 begann die Zusammenarbeit mit Goethe, bald die Freundschaft mit ihm. 1799 erfolgte Schillers Übersiedlung nach Weimar. Während der Weimarer Jahre, in denen die Familie Schiller erstmals eine gesicherte Existenz hatte, arbeitete er an vielen Werken gemeinsam mit Goethe. Hier entstanden u. a. die Balladen „Das Lied von der Glocke“, „Der Taucher“, „Der Handschuh“, „Die Kraniche des Ibykus“ sowie die Dramen „Die Jungfrau von Orlčans“ und die Wallenstein-Trilogie. Schiller besuchte 1804 Berlin und war Gast bei Theaterdirektor Iffland im Tiergarten. Beim Besuch seiner Aufführungen „Die Braut von Messina“, „Die Jungfrau von Orléans“ und „Wallensteins Tod“ wurde er mit Ovationen überschüttet. Mit seiner Frau hatte er eine Audienz bei Königin Luise, die ihn nach Berlin zu ziehen versuchte. Im Jahre 1802 wurde Schiller geadelt.
  Das Schillerdenkmal von Reinhold Begas auf dem Gendarmenmarkt vor dem Schauspielhaus gehört zu den bedeutenden Dichter-Denkmälern im deutschsprachigen Raum. Die Enthüllung erfolgte zum 100. Geburtstag des Dichters am 10.11.1871. Die überlebensgroße Marmorstatue des lorbeerbekränzten Dichters mit einer Schriftrolle in der Linken steht auf einem aus einer Brunnenschale aufsteigenden Sockel. In der Diagonale ist er von vier weiblichen Gestalten umgeben, die auf dem Rand der Brunnenschale sitzen und Allegorien der Lyrik (Harfe), der Dramatik (Dolch), der Philosophie (Pergamentrolle) und der Geschichte (Schreibtafel) darstellen. Am Sockel befinden sich an zwei Seiten wasserspeiende Löwenmasken und zwei Flachreliefs, die Schiller bei der "Poetenweihe" und beim Betreten des Dichter-Olymps zeigen. Bei der Umgestaltung des Gendarmenmarktes wurde das Denkmal 1935 abgetragen. Im Dezember 1988 wurde es wieder aufgestellt.

Der Schillerplatz war Teil des Gendarmenmarktes. Er erhielt seinen Namen nach der Enthüllung des Schillerdenkmals. Nachdem das Denkmal abgetragen worden war, hieß auch jener Teil wieder Gendarmenmarkt.
aktueller Name Gendarmenmarkt


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