Raupachstraße

Mitte, Ortsteil Mitte
Name ab 16.8.1865
Name bis 1970
Namens-
erläuterung
Raupach, Ernst Benjamin Salomo (Pseud. Emil Leutner), * 21.5.1784 Straupitz b. Liegnitz, † 18.3.1852 Berlin, Schriftsteller.
Er studierte von 1801 bis 1804 in Halle Theologie und Philosophie und war von 1805 bis 1814 Erzieher und Kanzelredner in St. Petersburg. Von 1816 bis 1822 wirkte er dort als Professor für Literatur und Geschichte, 1824 kam Raupach nach Berlin. Er zählte zu den erfolgreichsten Trivialschriftstellern seiner Zeit und wurde von fast allen Hofbühnen aufgeführt. Raupach verfaßte 117 Stücke: historische Dramen, Lustspiele und volkstümelnde Stücke. Das erfolgreichste war „Der Müller und sein Kind“ (1835). Raupach wurde auf dem Dreifaltigkeitskirchhof II, Bergmannstraße, beigesetzt.
  Die Straße wurde 1864 durch den Buchhändler A. Hoffmann, den Besitzer des "Kladderadatsch", angelegt. Er bat den Magistrat um den Namen Hoffmann-Straße. Der Magistrat wünschte zum Andenken an den Bildhauer August Kiß die Bezeichnung Kiß-Straße. Durch Allerhöchste Kabinettsorder wurde sie jedoch nach Raupach benannt. Der Straßenname nimmt Bezug auf das nahe gelegene Wallnertheater, wo Werke des Dichters aufgeführt wurden.

Die Straße befand sich zwischen Holzmarkt- und Wallner-Theater-Straße (an der Ifflandstraße). Bei der Errichtung des Wohnkomplexes Holzmarktstraße wurde sie eingezogen.


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