Prinz-Friedrich-Karl-Straße

Mitte, Ortsteil Mitte
Name ab 30.4.1899
Name bis 13.10.1949
Namen
(früher/später)
Geschwister-Scholl-Straße (1949)
Namens-
erläuterung
Friedrich Karl Nikolaus, Prinz von Preußen, * 20.3.1828 Berlin, † 15.6.1885 Klein Glienicke, Militär.
Prinz Friedrich Karl, einziger Sohn des Prinzen Karl, eines Bruders von Kaiser Wilhelm I., trat mit 16 Jahren in das 1. Garderegiment ein und war Zögling des Majors Albrecht Graf von Roon, der ihn auch zum Studium an die Bonner Universität begleitete. Der Prinz nahm 1848 im Stab Wrangels am Feldzug gegen Dänemark teil, wurde mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet und zum Rittmeister befördert. 1849 war er an der Niederwerfung des badischen Aufstands beteiligt. Danach nahm er einen raschen Aufstieg: 1856 wurde er Generalleutnant in Stettin, 1860 Kommandierender General des III. Armeekorps, im Krieg gegen Dänemark 1864 Oberbefehlshaber der preußischen Truppen und (nach Wrangels Rücktritt) der verbündeten preußisch-österreichischen Truppen. Er leitete den Sturm auf die Düppeler Schanzen (18.4.1864) und den Übergang nach Alsen. Im Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 war er Oberbefehlshaber der 1. Armee, rückte in Böhmen ein, schlug die Österreicher unter Clam-Gallas bei Pobol, Münchengrätz und Gitschin (27.–29. Juni) und hielt in der Entscheidungsschlacht bei Königgrätz am 3. Juli dem Gegner bis zum Eintreffen der Armee des Kronprinzen stand. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erfocht er an der Spitze der 2. Armee die Siege bei Gravelotte und Vionville (16./18.8.1870) und wurde zum Generalfeldmarschall befördert. Nach dem Krieg wurde er Generalinspekteur der 3. Armeeinspektion der preußisch-deutschen Kavallerie. Als Gegner des Parade- und Gamaschendienstes erstrebte er in Theorie und Praxis eine Reform der militärischen Ausbildung und fiel deshalb zeitweilig in Ungnade. Friedrich Karl kaufte 1859 das Bauerngut Neu-Zehlendorf. Es erhielt 1865 wegen seiner Siege gegen Dänemark die Benennung Rittergut Düppel. Schloss Glienicke (Klein Glienicke) war die Sommerresidenz des Prinzen. Prinz Friedrich Karl („der rote Prinz“) wurde in der Kirche St. Peter und Paul in Nikolskoe gegenüber der Pfaueninsel beigesetzt.
  Sie entstand als neuer Straßendurchbruch Ende des 19. Jahrhunderts. Gleichzeitig mit der Anlage dieser Straße wurde die Stallstraße eingezogen, die von der gleichen Stelle an der Georgenstraße abgehend mehr in westlicher Richtung zum Weidendamm verlaufen war.
aktueller Name Geschwister-Scholl-Straße


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