Lothringer Straße

Mitte, Ortsteil Mitte
Name ab 26.11.1873
Name bis 3.1.1951
Namen
(früher/später)
Schönhauser Communikation (um 1790-1832)
Wollankstraße (1832-1873)
Wilhelm-Pieck-Straße (1951-1994)
Torstraße (1994)
Straße auch in Pankow (Prenzlauer Berg)
Namens-
erläuterung
Lothringen (frz. Lorraine), Region im Nordosten Frankreichs. Der Name (Lotharingien) bezeichnete ursprünglich das Gebiet, das der Karolinger Lothar II. 855 als Königreich erhielt. Es kam 880 ganz an das Ostfränkische Reich. 959 wurde es in Nieder- und Oberlothringen geteilt, letzteres wurde das heutige Lothringen. 1552 kamen die in Lothringen gelegenen Reichsstädte Metz, Toul und Verdun unter französische Herrschaft; von 1670 bis 1697 hielt Ludwig XIV. von Frankreich ganz Lothringen in Besitz. Nach dem Polnischen Thronfolgekrieg fiel das Land an den in Polen abgesetzten Stanislaus Lesczynski. Nach dessen Tod kam es 1766 wieder an Frankreich. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 trat Frankreich im Frankfurter Frieden (10.5.1871) einen Teil Lothringens mit Metz an das Deutsche Reich ab. Mit dem ebenfalls abgetretenen Elsaß wurde er zum Reichsland Elsaß-Lothringen zusammengeschlossen. Der Versailler Vertrag (1919) verfügte die Rückgabe an Frankreich. 1940–1944 war das Département Moselle als Lothringen vorübergehend wieder unter deutscher Verwaltung.
  Nach 1871 entstand nördlich der Verbindungsstraße zwischen Schönhauser und Prenzlauer Tor ein ganzes Viertel mit Straßennamen, die an den Krieg 1870/71 erinnern sollten. Die Wollankstraße wurde 1873 in Lothringer Straße umbenannt, die nun vom Rosenthaler über das Schönhauser zum Prenzlauer Tor verlief.
aktueller Name Torstraße


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