Kleine Stralauer Straße

Mitte, Ortsteil Mitte
Name ab 3.5.1862
Name bis 1936
Namen
(früher/später)
Paddengasse (Mittelalter-1862)
Namens-
erläuterung
Stralau, Gebiet im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, auf einer Landzunge zwischen Spree und Rummelsburger See gelegen, 1244 und als Ort 1288 erstmals urkundlich erwähnt. 1358 kaufte es die Doppelstadt Berlin-Cölln vom Ritter Nicolaus Bartolpsdorf. Der bestimmende Wirtschaftszweig war bis Anfang des 19. Jahrhunderts die Fischerei. Ein kurfürstliches Edikt von 1574 verbot zum Schutz von Laich und Fischbrut das Fischen mit dem Großen Netz (zwischen zwei Booten) in der Zeit von Ostern bis zum 23. August. Der 24. August, der den Wiederbeginn des Fischens mit dem Großen Netz markierte, wurde zum Festtag der Fischer und zum Volksfest der Berliner. Als Stralauer Fischzug ging er in die Geschichte ein. Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Stralau zur beliebten Sommerfrische für gutsituierte Berliner. Entscheidend für die Entwicklung Stralaus war u. a. die Eröffnung des Bahnhofs Stralau-Rummelsburg 1871 (heute Ostkreuz) und 1899 die Eröffnung des Straßenbahntunnels zwischen Stralau und Treptow, der im Zweiten Weltkrieg unbrauchbar wurde. Der Name Stralau ist erst seit 1893 amtlich, vorher hieß es Strahlow oder Stralow.
  Bei der Umgestaltung des Gebiets und bei der Anlage des Rolandufers wurde die Straße beseitigt. Sie ist in den Adreßbüchern 1936 zum letzten Mal aufgeführt. Die Gasse war ein Gang von der Stralauer Straße zur Spree.


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