FREIRAUMKONZEPT (1992)

Das F. ist Bestandteil des Räumlichen StrukturkonzeptsRäumlichen Strukturkonzepts, das 1991 im Zuge der mehrjährigen Vorbereitung des Berliner Flächennutzungsplanes 1994 von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz als Diskussionsgrundlage für die künftige Entwicklung der wiedervereinigten Stadt erarbeitet wurde. Es geht davon aus, daß künftig ein hoher Bedarf an zusätzlichen Bauflächen für Wohnungen und Arbeitsstätten, Gemeinbedarfseinrichtungen und Anlagen der technischen Infrastruktur zu erwarten ist und damit in erheblichem Umfang bisherige Freiflächen beanspruchen wird. Das F. zielt darauf ab, in das Räumliche
        StrukturkonzeptRäumliche Strukturkonzept landschaftsplanerische und ökologische Überlegungen einzubeziehen, um für die Bewohner der Stadt ausreichende Grün- und Erholungsflächen bereitzustellen und die Naturressourcen auch langfristig zu sichern.

Zwar sind 36 837 ha (1999) der Stadtfläche Berlins (gleich 41,3 Prozent) Wald-, Landwirtschafts-, Erholungs- und Wasserflächen, jedoch ist dieser nicht überbaute Freiraum ungleichmäßig über die Stadt verteilt. Erhebliche Defizite in der Freiflächenversorgung bestehen bereits in den verdichteten Altbaugebieten und GroßsiedlungenGroßsiedlungen des östlichen Stadtrandes. Hinzu kommen über den Eigenbedarf hinaus zusätzliche Flächenansprüche für Freizeit und Erholung von (damals) erwarteten etwa 300 000 mehr Einwohnern bis zum Jahr 2010 in einer Größenordnung von mindestens 500 ha: 180 ha für wohnungsnahe öffentliche Grünflächen, 210 ha für siedlungsnahe öffentliche Grünflächen, insbesondere für größere Parkanlagen im Zusammenhang mit geplanten Stadterweiterungen, 100 ha für ungedeckte Sportflächen.

Um diesen wachsenden quantitativen und qualitativen Bedarf an Flächen für Freizeit und Erholung zu sichern, sieht das F. vor allem vor:

die bestehenden innerstädtischen Freiflächen soweit als möglich zu erhalten;
die Freiflächenangebote im wohnungs- und siedlungsnahen Bereich aufzuwerten;
in Verbindung mit geplanten Stadterweiterungen zusammenhängende Landschaftsräume zu erhalten und zu entwickeln;
das Defizit an Freiflächen in der InnenstadtInnenstadt durch Aufwertung vorhandener Parkanlagen zu mildern;
intensive Freizeitnutzungen aus den empfindlichen Landschaftsräumen fernzuhalten;
die gute Versorgung mit Kleingärten zu erhalten, aber durch Verbesserung des Wohnumfeldes bei Stadterweiterungen dahin zu wirken, daß kein zusätzlicher Bedarf an Kleingärten entsteht;
die Ausstattung mit ungedeckten Sportflächen zu verbessern.

Quellen und weiterführende Literatur: Literaturquellen
Räumliches Strukturkonzept 1992/32-35; Eickelpasch 1993/1421-1423; Kühne 1993/232-235; Projekte der räumlichen Planung 1993/57-74; Peters 1995/298-300; Umwelt in Berlin, hrsg. v. Statistischen Landesamt Berlin, Juni 2000

(c) Edition Luisenstadt (Internet-Fassung), 2004
Stadtentwicklung