Die Oberbaumbrücke
Bezirk Friedrichshain
Verbindung zwischen den Bezirken Friedrichshain und Kreuzberg

Die Brücke befindet sich an der breitesten Stelle der Spree. Sie ist als Straßen- und Hochbahnbrücke konzipiert und in den Jahren 1894 bis 1896 errichtet worden.
     Die Stadt Berlin und die Firma Siemens&Halske vereinbarten seinerzeit, die Hochbahn in das Bauwerk zu integrieren. Die Straßenbahngleise wurden später verlegt. Mit 150 Meter Spannweite war sie eine der längsten Flußbrücken in Berlin und ersetzte eine an dieser Stelle seit 1724 vorhandene, mehrmals erneuerte hölzerne Zugbrücke.
     Die architektonische Gestaltung mit sieben aus Klinkern hergestellten Gewölben stammt von Regierungsbaumeister Otto Stahn. Die beiden Türme mit auskragendem Wehrgang waren dem Mitteltorturm in Prenzlau nachgebildet.
     Im April 1945 ist diese Brücke durch die Wehrmacht stark beschädigt und nach Kriegsende behelfsmäßig wiederhergestellt worden. Die U-Bahn, die Straßenbahnlinie 4, der Auto- und Fußgängerverkehr führten trotz Sektorengrenze wieder darüber. Mitte der 50er Jahre wurden Straßenbahn- und Autoverkehr eingestellt.
     Mit dem Mauerbau ab August 1961 wurde die Brücke vollständig gesperrt, auch der U-Bahnverkehr eingestellt. Etwa ab 1964 wurde eine Grenzübergangsstelle für Fußgänger eingerichtet. 1992 begann die Rekonstruktion. Seit dem 9. November 1994 ist die Brücke wieder für Auto- und Fußgängerverkehr freigegeben und seit dem 14. Oktober 1995 fährt auch wieder die U-Bahn über die Oberbaumbrücke.


© Edition Luisenstadt, CD-ROM 1997: Berlin. Ansichten.
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