Voxhaus

befand sich in Tiergarten (Tiergarten-Süd),
Potsdamer Straße 10 (Nr. 4 zwischen 1900 und 1930).

Das fünfgeschossige Bürohaus in Stahlskelettbauweise entstand 1907/08 nach Plänen von Otto Stahn (1859–1930). Nach verschiedenen Umbauten erwarb 1920 der Vorläufer des Vox-Schallplattenkonzerns das Haus und beantragte 1921 die Genehmigung zur Errichtung von zwei Sende-Antennenmasten. Otto Rudolf Salvisberg (1882–1940) führte den Umbau für die Vox-GmbH (Erd- und 1. Obergeschoß) sowie die Umwandlung des 4. Obergeschosses in einen Ton-Aufnahme-Komplex durch. Anfang 1923 wurden erste feste Rundfunk-Sende-Einrichtungen eingebaut. Am 29. 10. 1923 begann die Geschichte des Rundfunks in Deutschland, als im V. der regelmäßige Hörfunk-Sendebetrieb auf Welle 400 m aufgenommen wurde. Daraufhin baute Salvisberg den Dachraum und das 4. Obergeschoß für Rundfunk-Produktionszwecke aus. Die am 15. 5. 1925 gegründete Reichs-Rundfunk-GmbH erhielt ihren Sitz im V. Am 21. 2. 1929 erwarb die Berolina-Grundstücks-AG das V., worauf die Rundfunkdienststellen schrittweise auszogen. Nach Umbau des Erdgeschosses öffnete 1931 dort das Lichtspieltheater „Kino für Jedermann“. 1933 kaufte die Stadt Berlin das V., das im II. Weltkrieg beschädigt wurde. Ab 1945 instand gesetzt, wurde es neu vermietet. Am 22. 3. 1971 erfolgte die Sprengung des Hauses und danach die Abräumung des Grundstücks zwecks Straßenbau.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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