Vereinssynagoge Beth Zion

Mitte (Rosenthaler Vorstadt),
Brunnenstraße 33.

Dia-Serie Vereinssynagoge Beth Zion Der 1910 auf dem Hof des Grundstücks fertiggestellte rechteckige Ziegelbau ist in der Pogromnacht vom 9./10. 11. 1938 innen zerstört worden. Später wurde er instandgesetzt und umgebaut. Bei der Renovierung 1985 ersetzte man eines der vier im Untergeschoß paarweise mit Rundbögen zusammengefaßten Fenster durch eine Tür aus Aluminium-Profilen. Im Obergeschoß sind Rundfenster parallel dazu angeordnet. Der Eingang befindet sich an der Schmalseite. Ein Putzspiegel trägt eine beschädigte hebräische Inschrift, die in deutscher Übersetzung lautet: „Dies ist das Tor, durch das die Gerechten eintreten.“ Innen führte der von Männern und Frauen gemeinsam genutzte Eingang in den Hauptraum und zu den Frauenemporen. Der 1879 von eingewanderten polnischen Juden gegründete orthodoxe Synagogenverein Beth Zion (Haus Zion), der zur Zeit der Weimarer Republik etwa 450 Mitglieder zählte, hatte sich 1891 in der Brunnenstraße 120 seine erste Synagoge eingerichtet. 1893 war er in die Brunnenstraße 10 umgezogen, wo 270 Betende Platz hatten. Am 25. 9. 1910 wurde die neue V. mit 570 Sitzplätzen geweiht. Erster Rabbiner war hier Levy Höxter (1863–1927), der von 1892 bis 1927 bei Beth Zion amtierte. Der Verein unterhielt auch eine Religionsschule. Nach dem II. Weltkrieg diente die V. als Lager für Kosmetikartikel. Ab 1985 waren Büroräume in dem Gebäude untergebracht. Zur Zeit ist es ungenutzt. Die V. steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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