Urnenfriedhof Seestraße

Wedding,
Seestraße 92/93 / Müllerstraße 42/43.

Dia-Serie Urnenfriedhof Seestraße Der U. wird nordöstlich begrenzt von der Indischen und nordwestlich von der Ungarnstraße; er hat eine Fläche von 55 433 m². 1906 nahm die Stadtgemeinde die seit 1859 bestehende Begräbnisstätte in Verwaltung. Sie war als Begräbnisplatz für die in der  Kontext: Charité Charité verstorbenen Patienten gegründet worden. 1920 wurde nach Ablauf der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeit ein Teil des Geländes zur Beisetzung von Urnen hergerichtet. 1924 hin zur Indischen Straße erweitert, wurde der U. 1926–1931 von Liebchen und Gartenbaudirektor Schörner umgestaltet. Er wird bestimmt durch eine lindengesäumte Längsachse und zwei Nebenachsen. 1929 wurde die Urnenhalle, ein eingeschossiger Fachwerkbau, errichtet; der Haupteingang Seestraße/Müllerstraße, ein dreiflügeliger Mauerbau, entstand 1937, als der ehemalige Marktplatz an dieser Ecke einbezogen wurde. Auf dem landeseigenen U. befinden sich zwei Kriegsgräberanlagen. An der Stelle eines Sammelgrabs entstand eine Anlage für 295 Opfer der NS-Diktatur – Euthanasie-Opfer, Tote aus Konzentrationslagern und in Plötzensee hingerichtete Oppositionelle, an die auch das  Kontext: Denkmal für die Opfer des Faschismus Denkmal für die Opfer des Faschismus erinnert. 1953 wurde für die acht Opfer des 17. Juni, die in Westberliner Krankenhäusern starben, das  Kontext: Denkmal für die Opfer des 17. Juni Denkmal für die Opfer des 17. Juni errichtet. Ehrengräber auf dem U. erhielten Erika  Kontext: Heß, Erika Heß, Albert  Kontext: Kayser, Albert Kayser, Friedrich Krüger (1896–1984; Stadtältester, Hauptschulrat), Karl  Kontext: Leid, Karl Leid, Franz Possehl (1904–1974; Stadtältester), Gerhard  Kontext: Schlegel, Gerhard Schlegel und Otto  Kontext: Schmirgal, Otto Schmirgal. Ihre letzte Ruhestätte fanden hier auch Paula  Kontext: Conrad, Paula Conrad, Rudolf  Kontext: Germer, Rudolf Germer, Otto  Kontext: Lemm, Otto Lemm, Jonny  Kontext: Liesegang, Jonny Liesegang und Max  Kontext: Urich, Max Urich.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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