Urnenfriedhof Gerichtstraße

Wedding (Gesundbrunnen),
Gerichtstraße 37/38.

Dia-Serie Urnenfriedhof Gerichtstraße Der landeseigene, 26 345 m² große Urnenfriedhof wird begrenzt von der Gericht-, Ruheplatz-, Plantagen- und Adolfstraße; die Gesamtgröße der Parkanlage beträgt 31 557 m². Auf einem weit kleineren Areal beauftragte der Berliner Magistrat 1819 die Forst- und Ökonomie-Deputation mit der Anlegung des „Begräbnisplatzes auf dem Wedding“. Es ist dies der erste Friedhof, den die Stadt Berlin selbst anlegte, sowohl Kompetenzstreitigkeiten mit der Kirche als auch finanzielle Probleme waren die Ursache, daß er erst 1828 geweiht werden konnte. Als der Magistrat 1902 beschloß, einen Teil des mehrfach erweiterten und nach einer Phase als Armenfriedhof nunmehr stillgelegten U. in einen Park umzuwandeln, beantragte der „Verein für Feuerbestattung von 1874“ das Gelände für den Bau einer Urnenhalle und die Anlegung eines Urnenhains, dem 1906 stattgegeben wurde. 1909 wurden die Pläne des Architekten William  Kontext: Müller, William Müller für die Urnenhalle, die bereits die Voraussetzungen für den Ausbau zum Krematorium enthielten, genehmigt, die Urnenhalle 1910 geweiht. Nach der Verabschiedung des Feuerbestattungsgesetzes in Preußen 1911 erfolgte der Ausbau zum Krematorium, dem ersten in Berlin. Es wurde 1912 vom Verein der Stadt Berlin übergeben und am Totensonntag eröffnet. 1914/15 erhielt es unter der künstlerischen Leitung von Hermann Jansen verschiedene Erweiterungen und erfuhr bis heute mehrfache Umbauten. Ehrengräber des Landes Berlin sind die von Emanuel Mendel (1839–1907; Neurologe/Psychiater), Emil Meyer (1897–1985; Stadtältester), Siegfried  Kontext: Ochs, Siegfried Ochs, Hugo  Kontext: Preuß, Hugo Preuß, Louis  Kontext: Tuaillon, Louis Tuaillon und August von  Kontext: Wassermann, August von Wassermann. Ihre letzte Ruhestätte fanden hier auch Rudolf  Kontext: Platte, Rudolf Antonius Heinrich Platte und Julius  Kontext: Stettenheim, Julius Stettenheim. Die Bauten des Friedhofs sowie das Grabmal Borchert sind denkmalgeschützt, der Urnenfriedhof ist Gartendenkmal.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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