Urania-Verlag

befand sich in Mitte (Friedrichstadt),
Jägerstraße 28.

Das von Albert  Kontext: Bohm, Carl Hermann Albert Bohm 1894/95 erbaute fünfgeschossige Haus besitzt eine sandsteinverkleidete Fassade mit barockisierendem Ornamentdekor. Die Mitte betonen dreiseitige Erker am 3. und 4. Geschoß und ein darüberliegender Balkon mit schmiedeeisernem Gitter und geschwungenem Giebelabschluß. Die 1888 gegründete wissenschaftliche Gesellschaft Urania, die von Anfang an die Monatsschrift „Himmel und Erde“ herausgab, hatte ihren Sitz zunächst in der Invalidenstraße ( Kontext: Uraniasaal Uraniasaal), ab 1896 in der Taubenstraße 48/49, seit 1928 in der Leipziger Straße 19. Die 1945 erloschene Gesellschaft wurde 1954 in Ost-Berlin (zunächst bis 1966 unter dem Namen Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse) und 1958 in West-Berlin wiederbelebt. Die Ostberliner Namensgebung knüpfte an den 1924 in Jena gegründeten U. an, wo seitdem auch die Monatsschrift URANIA erschien. Vom NS-Regime verboten, erfolgte 1947 in Jena die Wiedergründung. 1963 zog der U. nach Leipzig, seine Zeitschriften-Redaktionen nach Berlin, Littenstraße 79 A und 1965 in die Jägerstraße 28. Neben der Monatsschrift URANIA, die von Kulturbund und Urania-Gesellschaft herausgegeben wurde, erschienen hier die vom Kulturbund herausgegeben Zeitschriften „Der Falke“ und „Aquarien – Terrarien“. Der U. (in der Dornier-Medienholding) hat jetzt seinen Sitz in der Dirksenstraße 48. Die Häuser Jägerstraße 27–31 werden derzeit saniert und rekonstruiert, um später in den Komplex des SAT-1-Studios integriert zu werden, der bereits Jägerstraße 32–33 sein Domizil hat. Das Haus Jägerstraße 28 steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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