Ullstein, Leopold

* 06.09.1826 Fürth,
† 03.12.1899 Berlin,
Verleger.

U. kam 1848 nach Berlin, arbeitete zunächst als Papierhändler (Geschäftslokal Brüderstraße 13) und war 1871–1876 Stadtverordneter. 1877 erwarb er mit der Druckerei Stahl & Aßmann das „Neue Berliner Tageblatt“, das dann zur Abendzeitung „Deutsche Union“ wurde. Dies gilt als Gründungsdatum des damals größten Berliner Verlagshauses. Die „Deutsche Union“ ging 1878 in der „Berliner Zeitung“ auf. 1894 erwarb U. die „Berliner Illustrirte Zeitung“, gab 1887 die „Berliner Abendpost“ heraus und gründete am 20. 9. 1898 die „Berliner Morgenpost“. Nach seinem Tod entwickelten seine Söhne das Verlagshaus, das sich 1877 Zimmerstraße 94 und seit 1881 Kochstraße 23 (Kreuzberg), das Druckhaus seit 1892 Charlottenstraße 10 befand, zum größten in Europa weiter. U. wohnte in der Dorotheenstraße 57 (1859) und in der Tiergartenstraße 17 A und ist beigesetzt auf dem Alten Friedhof der Jüdischen Gemeinde (Prenzlauer Berg). Die Ullsteinstraße in Tempelhof ist nach ihm benannt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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