* 18. 04.1858 Birnbaum/Prov.Posen,
† 17. 01.1923 Klosters (Schweiz),
Kaufmann.
Nach kaufmännischer Ausbildung gründete T. mit Unterstützung seines Onkels Hermann Tietz (1837–1907) 1882 in Gera ein Manufakturwarengeschäft. Diesem Onkel zu Ehren firmierte er fortan unter „Hermann Tietz“. 1889 übersiedelte er nach München und baute ab 1899 auch in Berlin Filialen auf. Er eröffnete Warenhäuser, u. a. 1900 in der Leipziger Straße 46–49 und 1905 am Alexanderplatz. T. entwickelte seine Firma zu dem in den 20er Jahren umsatzstärksten deutschen Warenhausunternehmen neben „Karstadt“ und hatte als Mitglied der Industrie- und Handelskammer Berlin (1920–1923) große Bedeutung für das Wirtschaftsleben der Stadt. 1934 erfolgte durch das NS-Regime die Arisierung der Firma unter dem Namen „Hertie“. T. erhielt auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde (Weißensee) ein Ehrengrab.
© Edition Luisenstadt, 2002
Stand:
19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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