Siedlung Nordufer

Wedding,
Nordufer 15–19,
Buchstraße 1–2 und Fehmarner Straße 10–12 A. Errichtet wurde die Wohnanlage mit drei Hofgärten und 199 Wohnungen in den Jahren 1904/05 als Genossenschaftssiedlung durch Paul Ueberholz.

Die reich gegliederte, zum Teil jedoch auch überladene und uneinheitliche Fassade rief seinerzeit heftige Debatten über genossenschaftliche Architektur hervor. Zur Anlage gehörten bald eine Genossenschaftsbäckerei, eine Bibliothek mit Versammlungssaal, ein Kindergarten, zahlreiche Läden und ein Genossenschaftswirtshaus. Regelmäßig fanden Feste, Pfingstkonzerte, Vortragsabende und Weihnachtsfeiern statt. 1937 wurde der Siedlungsausschuß aufgelöst. In den 50er Jahren kam es nochmals zu einem kurzen Wiederaufleben gemeinschaftlicher Aktivitäten. Ende der 50er Jahre wurden die Straßenfassaden renoviert, später die Hoffassaden. Die fünfstöckige Wohnanlage hat Erker, Fenster und Balkone von verschiedener Form und Größe. Vier geschwungene Spitzdächer geben dem Ensemble ihr Gepräge. Um einen hinteren mittleren „Ehrenhof“ schließen sich zwei Wohn- und Spielhöfe an. In der Siedlung befindet sich der „Lindengarten“, Restaurant und Café. Die Siedlung steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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