Pieta

Die Skulptur befindet sich in Mitte (Dorotheenstadt),
Unter den Linden 4,
in der  Kontext: Neue Wache Neuen Wache.

Dia-Serie Pieta 1937/38 hatte Käthe Kollwitz (1867–1945) eine knapp 40 cm große Bronzeplastik einer um ihren Sohn trauernden Mutter geschaffen und damit ihr eigenes Schicksal im I. Weltkrieg verarbeitet. Das Original steht heute im Käthe-Kollwitz-Museum, Fasanenstraße 24 (Charlottenburg). Eine etwa vierfach vergrößerte (auf 1,52 m) und leicht veränderte Fassung fertigte Harald Haacke (* 1924) auf Anregung des in dieser Zeit amtierenden Bundeskanzlers Helmut Kohl (* 1930) für die Neue Wache, die als Zentrale Deutsche Gedenkstätte, zum Volkstrauertag 1993 mit dieser in Bronze gegossenen Skulptur eröffnet wurde. Sie steht im leeren Raum unter der kreisrunden Deckenöffnung auf einer Granitplatte, die die Inschrift: „Für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ trägt. Wegen zahlreicher Bedenken und kritischer Einwände gegen die Skulptur und ihre Widmung u. a. wegen der Gleichsetzung von Opfern und Tätern sowie des die Juden ausgrenzenden christlichen Motivs wurde bei der Einweihung diese Widmung durch eine Tafel ergänzt, auf der die verschiedenen Opfergruppen aufgeführt sind, derer gedacht werden soll: die Gefallenen der Weltkriege, die ermordeten Juden, Sinti und Roma, die Euthanasieopfer und andere von den Nazis verfolgte Gruppen, die antifaschistischen Widerstandskämpfer und die vom Stalinismus Verfolgten. Die Skulptur ist denkmalgeschützt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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