Potsdamer Platz

Mitte (Friedrichstadt/Friedrichvorstadt).

Dia-Serie Potsdamer Platz Früher gehörte er zu Tiergarten bzw. zu Tiergarten und Mitte. Auf ihn treffen Potsdamer Straße, Bellevuestraße, Ebertstraße, Leipziger Straße, Stresemannstraße und Alte Potsdamer Straße. Er trägt seit dem 8. 7. 1831 seinen Namen mit Bezug auf das Potsdamer Tor, das 1823/24 von Karl Friedrich  Kontext: Schinkel, Karl Friedrich Schinkel östlich des Platzes neu errichtet worden war. Ein wesentlicher Ausgangspunkt für die Bebauung des gesamten Areals war die Anlage des Potsdamer Bahnhofes, von dem am 29. 10. 1838 die erste Berliner Eisenbahn fuhr. 1907 wurde der U-Bahnhof am Potsdamer Platz eröffnet. Der P. war im eigentlichen Sinne kein Platz, sondern ein besonders wichtiges Verkehrskreuz im Zentrum Berlins. In den 20er Jahren galt er als der verkehrsreichste Platz des europäischen Kontinents. Er erlangte einen geradezu legendären Ruf als Sinnbild des modernen Großstadtlebens und regte Maler wie Lesser  Kontext: Ury, Lesser Leo Ury und Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) sowie Dichter wie René Schickele (1883–1940) an. Am 20. 10. 1924 wurde hier der Verkehrsturm mit der ersten Berliner Ampelanlage in Betrieb genommen, die bis 1935 mit rot-weiß-grün und blauem Licht den Verkehr regelte. 1997 wurde auf dem Platz eine Nachbildung aufgestellt. Nach den Zerstörungen im II. Weltkrieg folgte nach einer kurzen Blütezeit als Schwarzmarkt die Verödung durch seine Lage im Grenzgebiet. Heute wird unter P. oft die Bebauung westlich des Platzes im Bezirk Tiergarten bezeichnet. 1991 fand ein städtebaulicher Wettbewerb zur Gestaltung des Gebietes statt. Den 1. Preis erhielt das Architektenbüro Hilmer & Sattler Heinz Hilmer (* 1938) und (Christoph Sattler (* 1936). Ausgehend von diesem Plan, lobten in der Folge die Investoren debis/Daimler-Benz AG, Sony, A + T (ABB-Konzern, Terreno und Roland Ernst Unternehmensgruppe) eigene Wettbewerbe für die einzelnen Gebäude aus. Am 11. 10. 1993 erfolgte der erste Spatenstich im Areal. Zu dem im Oktober 1998 übergebenen  Kontext: Daimler-Chrysler-Projekt Daimler-Chrysler-Projekt gehören das  Kontext: debis-Gebäude debis-Gebäude, das Hotel  Kontext: Grand Hyatt Berlin Grand Hyatt Berlin, das Kinocenter Cinemaxx, die Spielbank Berlin, das Stella Musical Theater und ein Varieté. Gleichzeitig eröffneten die Potsdamer-Platz-Arkaden, eine glasüberdachte Ladenpassage auf drei Ebenen mit ca. 120 Geschäften. Im Jahr 2000 wurde das  Kontext: Sony-Center Sony-Center schrittweise in Betrieb genommen. Zum Wahrzeichen für den Neubeginn wurde die 1995 von Schneider & Schumacher errichtete Infobox. Der rote Container auf Stahlstützen (62,5 m lang, 15 m breit und 23 m hoch) diente der Information für die Bauten am P. und verschwand mit ihrer Vollendung im Frühjahr 2001. Unter Denkmalschutz steht der S-Bahnhof  Kontext: Potsdamer Platz (S-Bahnhof) Potsdamer Platz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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