Osramwerk „B“

befand sich in Wedding,
in den Gebäuden der heutigen  Kontext: OsramHöfe OsramHöfe zwischen Seestraße 64–65/Oudenarder Straße 14,16 /Groninger Straße 25–27 und Liebenwalder Straße 21, 29.

Von Sigmund  Kontext: Bergmann, Leonhard Sigmund Ludwig Bergmann 1891 in der Fennstraße 21 (Moabit) gegründet, wurde das rasch wachsende Unternehmen 1893 in die Aktiengesellschaft „Bergmann Electricitätswerke Aktien Gesellschaft“ umgewandelt und begann mit der Produktion in der Oudenarder Straße 23. Mit dem Produktionsbeginn der sog. Bergmannschen Metallfadenlampe 1904, wurde gleichzeitig begonnen, das Firmenareal der O. zu errichten. Neben den bekannten Glühlampen und deren Zubehör, wurden hier Elektromotoren, Dampf- und Schiffsmotoren, Dynamos und Zähler hergestellt. Mit Ausnahme des Gebäudes Oudenarder Straße 18–20/Groninger Straße 19–23 wurden alle dazugehörigen Häuser 1904–1910 fünfgeschossig auf der Straßenfluchtlinie errichtet. Die Architekten waren Richard Schirop (1852–1916) und Hermann Enders. Die Fassaden sind mit gelben Klinkern verblendet, mit dunkelroten Klinkern verziert und uneinheitlich in formal aufwendigen und repräsentativen Architekturformen gestaltet. Das o. g. Eckgebäude wurde erst 1936/37 nach Plänen des Architekten Waldemar Pattri errichtet, nachdem bereits 1935 die Osram GmbH die Bergmann-Elektrizitätswerke aufgekauft hatte. Der Name Osram steht für eine von der Auer-Gesellschaft entwickelte Lampe aus den Elementen OSmium und WolfRAM. Das neue Verwaltungs- und Laboratoriumsgebäude paßte sich farblich den vorhandenen Bauten an, während die Außenfront durch Mauerpfeiler eine stärkere vertikale Ausrichtung erhielt und so den Industriecharakter unterstrich. An der Innenfront bildete ein 33 m hoher Turm mit großer Uhr einen Blickpunkt in den Höfen. Während der alliierten Luftangriffe 1943/44 wurden die Gebäude teilweise zerstört, einige brannten aus und Teile stürzten ein. Von 1946 bis 1957 wurden sie schrittweise wieder aufgebaut. Bis zum Ende der 80er Jahre arbeiteten hier ca. 3 000 Beschäftigte. Heute produziert Osram hier nur noch mit 120 Mitarbeitern Wendeln für Glühlampen, die Hauptproduktionsstätte liegt an der Nonnendammallee 44–61 in Siemensstadt. Der Gebäudekomplex im Wedding ist denkmalgeschützt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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