Ochs, Siegfried

* 19.04.1858 Frankfurt/Main,
† 06.02.1929 Berlin,
Dirigent, Komponist.

O. kam im Jahre 1878 an die Königliche Musikschule nach Berlin, die damals unter dem Rektorat von Joseph Joachim (1831–1907) stand. Aus einem musizierenden Freundeskreis wurde am 5. 12. 1882 der „Siegfried Ochs’sche Gesangsverein“. 1882 gründete er den Philharmonischen Chor, den O. bis 1920 leitete. Am 18. 2. 1883, rund ein Vierteljahr nach dessen Gründung, trat der Chor erstmals in der Öffentlichkeit auf. 1884 sang der Chor in der Berliner Philharmonie den Chorpart in der „Flucht aus Ägypten“ von H. Berlioz (1803–1869). Es kam am 9. 3. 1889 zu einem festen Vertrag zwischen dem  Kontext: Berliner Philharmonisches Orchester Berliner Philharmonischen Orchester und dem Ochs’schen Philharmonischen Chor. 1889 verlieh man O. den Professorentitel. 1900 gründete er mit J. Joachim die „Neue Bachgesellschaft“. Um die Pflege der Musik von Bach erwarb er sich bleibende Verdienste. Als Komponist wurde Ochs u. a. durch die Variationen des Liedes „Kommt ein Vogel geflogen“ und die komische Oper „Im Namen des Gesetzes“ bekannt. Er wohnte zunächst in der Dorotheenstraße 36 zur Untermiete, 1885 in der Köthener Straße 2, 1890 in der Potsdamer Straße 122 A, 1893 in Nr. 118 C und von 1909 bis 1929 in der Bendlerstraße 8. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem  Kontext: Urnenfriedhof Gerichtstraße Urnenfriedhof Gerichtstraße.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html