Neukrantz, Klaus

* 1895,
† nach 1941,
Journalist und Schriftsteller.

Der aus bürgerlichem Elternhaus stammende N. wurde nach dem I. Weltkrieg, an dem er als Kriegsfreiwilliger teilgenommen hatte, in Berlin als oppositionelles Betriebsratsmitglied im Bezirksamt Kreuzberg politisch aktiv. Seit 1923 Mitglied der KPD, war er seit 1924 publizistisch tätig, u. a. arbeitete er als Redakteur für „Welt am Abend“, „Die Rote Fahne“, „Arbeiter-Sender“ und „Linkskurve“, der Zeitschrift des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller, dessen Mitglied er war. Als sein bekanntestes Werk gilt „Barrikaden am Wedding. Roman einer Straße aus den Berliner Maitagen“ (1931), in dem teils erzählend, teils reportagehaft, unterlegt mit Dokumenten, Vorgänge des Blutmai 1929 geschildert werden. Handlungsort ist die  Kontext: Kösliner Straße Kösliner Straße in Wedding, wo 33 Todesopfer zu beklagen waren. Das Buch wurde sofort nach seinem Erscheinen verboten. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde N. verhaftet und mißhandelt, später in eine Nervenheilanstalt eingeliefert. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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