Martin, Karl Heinz

* 06.05.1886 Freiburg/Breisgau,
† 13.01.1948 Berlin,
Regisseur.

M. kam 1919 nach Berlin und gründete mit Rudolf Leonhard (1889–1953) das erste politische Theater, die „Tribüne“, Berliner Straße 37 (heute Straße des 17. Juni). Die Uraufführung von Ernst Tollers „Die Wandlung“ begründete seinen Ruf als expressionistischer Regisseur. Seit 1920 war er Spielleiter bei Max  Kontext: Reinhardt, Max Reinhardt und von 1929 bis 1932 Direktor der  Kontext: Volksbühne Volksbühne, wo er versuchte, noch einmal das politische Theater zu beleben. Nach 1933 war M. wegen seines politischen Engagements unerwünscht und erhielt kaum noch Regie-Aufträge. Er beschäftigte sich mit Filmregie, hatte aber damit keinen wesentlichen Erfolg. 1945 eröffnete er mit der „Dreigroschenoper“ das Hebbel-Theater (Kreuzberg) wieder, das er durch seine realistischen Inszenierungen zu einem anerkannten Theater entwickelte. Beigesetzt ist M. in einem Ehrengrab auf dem Friedhof Heerstraße (Charlottenburg).

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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