Lessing, Gotthold Ephraim

* 22.01.1729 Kamenz,
† 15.02.1781 Braunschweig,
Schriftsteller.

Lessings Name als Wegbereiter der deutschen Nationalliteratur und wichtiger Vertreter der deutschen Aufklärung ist neben Städten wie Leipzig, Breslau, Wolfenbüttel und Hamburg vor allem mit Berlin verbunden. 1748 kam er nach seinem Studium hierher und schrieb Kritiken für die Vossische Zeitung. In dieser Zeit (bis 1751) lebte er in der Spandauer Straße 33 und verfasste u. a. das Theaterstück „Die Juden“. Während seines nächsten Aufenthalts von 1752 bis 1755 wohnte L. am Nikolaikirchplatz 10 und begründete als monatliche Beilage zur Vossischen Zeitung „Das Neueste aus dem Reich des Witzes“ (1753). Er veröffentlichte in dieser Zeit die ersten Bände seiner gesammelten Schriften u. a. mit dem ersten deutschen bürgerlichen Trauerspiel „Miss Sara Sampson“ (1755) und schloß Freundschaft mit Moses  Kontext: Mendelssohn, Moses Mendelssohn und Friedrich  Kontext: Nicolai, Friedrich Christoph Nicolai. Ab 1758 erneut in Berlin, nahm er seine Wohnung in der Heiligen Geist Straße 10 und rief mit Mendelssohn und Nicolai ab 1759 die „Briefe, die neueste Literatur betreffend“ ins Leben. 1760 zum Akademiemitglied ernannt, verließ er die Stadt, um eine Stellung in Breslau anzunehmen. Nach einem erneuten kurzen Aufenthalt 1763 kam er 1765 nach Berlin in der Hoffnung auf die Position eines königlichen Bibliothekars, die ihm der König jedoch verweigerte. Er arbeitete in dieser Zeit am „Laokoon“ und vollendete „Minna von Barnhelm“. Seine Wohnung hatte er damals Am Königsgraben 10 (heute Alexanderplatz). 1767 ging er nach Hamburg. Letztmalig weilte der Dichter, der das letzte Jahrzehnt seines Lebens in Wolfenbüttel verbrachte, 1771 in Berlin. Die Stadt ehrte ihn durch die Benennung von Straßen, Plätzen, Schulen so der Lessingstraße und der  Kontext: Lessing-Oberschule Lessing-Oberschule. Die  Kontext: Lessingbrücke Lessingbrücke, das  Kontext: Lessinghaus Lessinghaus und das  Kontext: Lessingdenkmal Lessingdenkmal im  Kontext: Großer Tiergarten Großen Tiergarten sind ebenfalls dem Dichter gewidmet. Am wiederaufgebauten Haus Nikolaikirchplatz 10 brachte man 1987 eine Gedenktafel für L. an. Diese Tafel befand sich früher am Warenhaus Tietz am Alexanderplatz und weist auf das für den Bau des Warenhauses abgerissene Lessing-Domizil Am Königsgraben 10 hin.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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