Haus der Schweiz

Mitte (Dorotheenstadt),
Unter den Linden 24/Friedrichstraße 155–156.

Dia-Serie Haus der Schweiz Das Geschäftshaus entstand 1935–1937 nach Plänen von Ernst Meier-Appenzell (1885–1940) in formaler Anpassung an traditionell Schweizer Bauweise im neoklassizistischen Stil. Der sechsgeschossige Stahlskelettbau erhielt muschelkalkverkleidete Fassaden. Das Erdgeschoß ist zur Friedrichstraße mit rundbogigen Kolonnaden versehen, das oberste Geschoß ist als Attikageschoß ausgebildet. An der Hausecke in Höhe des 1. Obergeschosses befindet sich eine Bronzefigur, die Walther Tell, den Sohn Wilhelm Tells, darstellt. Besitzer des H. ist die „Haus der Schweiz GmbH“. Diese Gesellschaft war 1934 von der Schweizerischen Bodenkreditanstalt, der Aktiengesellschaft Leu & Compagnie und den Schweizerischen Bundesbahnen gegründet worden, um ihr Reichsmark-Guthaben („Sperrmarkbeträge“) anzulegen. Bis 1945 saßen hier die Vertretungen der genannten Firmen. Die schweren Kriegsschäden am Haus waren bis 1953 behoben, so daß die Sparkasse, die Deutsche Außenhandelsbank und später auch die Scandinavian Airlines (SAS) hier Büros einrichten konnten. 1991 wurde das H. an seinen Besitzer rückübertragen. Heute befindet sich hier u. a. die Handelskammer Deutschland-Schweiz. Dieses Gebäude ist das älteste erhaltene an der mehr als 325 Jahre bestehenden Straßenkreuzung. Es steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html