Gewerkschaftshaus Wallstraße

Mitte (Neu-Cölln am Wasser),
Wallstraße 61–65,
Inselstraße 6,
Märkisches Ufer 32 u. 34.

Dia-Serie Gewerkschaftshaus Wallstraße In den Jahren 1922/23 schufen Max  Kontext: Taut, Max Taut (1884–1967) und Franz Hoffmann (1852–1932) in der Wallstraße 64/65 und Inselstraße mit dem Kernbau des Verwaltungskomplexes der Gewerkschaften eines der ersten Stahlbeton-Rasterbauwerke mit unverkleideter Rahmenstruktur in den Formen der Neuen Sachlichkeit, eine Pionierleistung der modernen Architektur. Die Erweiterung 1930–1932 in gleicher Art auf den Grundstücken Wallstraße 61/63 und am Märkischen Ufer stammt von Walter Würzbach. Bei der Rekonstruktion 1964 sind expressive Gestaltungselemente an Fassade, Saal und Innenräumen teils vereinfacht worden. Auch als gewerkschaftliche Arbeiterbank bezeichnet, war das Haus 1932/33 Eigentum des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes. Ab 1933 befand sich der Verwaltungsbau im Besitz der Deutschen Arbeitsfront. Von 1945 bis 1990 beherbergte das nunmehr Hermann-Schlimme-Haus genannte Ensemble den Bezirksvorstand Berlin des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes und war Sitz der Sozialversicherungs-Anstalt und eines Gästehauses. Seit 1990 enthält der Gebäudekomplex Büro- und Gewerbeflächen diverser Firmen. Er steht unter Denkmalschutz. Eine Gedenktafel erinnert an Theodor  Kontext: Leipart, Theodor Leipart, der hier als ADGB-Vorsitzender wirkte und am 2. 5. 1933 verhaftet wurde.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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