Gennat, Ernst

* 01.01.1880 Berlin,
† 20.08.1939 Berlin,
Kriminalist.

G. war in den 1920er/1930er Jahren der populärste und erfolgreichste Kriminalist in Berlin. Er studierte einige Semester Jura und trat 1904 in den Polizeidienst. Ab 1. 8. 1906 ermittelte G. als Kriminalkommissar Mordfälle in Berlin. Am 1. 1. 1926 übernahm er die Leitung der von ihm geschaffenen Zentralen Mordinspektion im Berliner  Kontext: Polizeipräsidium Polizeipräsidium. G., der mit verschiedenen Spitznamen (Papa Gennat, Buddha der Kriminalisten, der geniale Dicke) bedacht wurde, löste über 90 Prozent seiner Fälle. Er baute eine Todesermittlungsdatei auf und führte das sog. „Große Mordauto“, einen mit Büro- und Kriminaltechnik ausgestatteten PKW, ein. 1935 wurde G. Chef der Kriminalgruppe M und stellvertretender Chef der Berliner Kriminalpolizei. Sein Grab befindet sich auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf. Das Buch „Der Kommissar vom Alexanderplatz“ (1998) von Regina Stürickow widmet sich G. und seinen großen Fällen.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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