Ephraimpalais

Mitte (Alt-Berlin),
Nikolaiviertel,
Poststraße 16/Mühlendamm.

Dia-Serie Ephraimpalais1762 erwarb Veitel Heine  Kontext: Ephraim, Nathan Veitel Heine Ephraim das Haus in der Poststraße 16, ließ es bis 1766 durch den Architekten Friedrich Wilhelm  Kontext: Diterichs, Friedrich Wilhelm Diterichs umbauen und mit einer Rokokofassade versehen. Schwierig war die Aufgabe vor allem durch den stumpfen Winkel, in dem zwei viergeschossige Gebäudeflügel aufeinanderstoßen. Diterichs gestaltete eine abgerundete Ecke mit toskanischen Säulen, die einen reichverzierten Balkon mit einem vergoldeten Gitter und Putten tragen. Das Haus erhielt noch vier weitere Balkone und als oberen Abschluß, eine mit Vasen besetzte Balustrade. Ephraim wohnte in dem Haus und vermietete Teile des Palais an Geschäfte. 1892–1895 wurde das E. durch Hermann  Kontext: Blankenstein, Hermann Wilhelm Albert Blankenstein aufgestockt. Im 19. Jahrhundert befanden sich hier u. a. Dienstwohnungen höherer Polizeibeamter und das Einwohnermeldeamt. 1935 wurde das Palais, das als das schönste Rokokopalais Berlins galt, beim Umbau der Mühlendammbrücke abgerissen. Die Fassade und einzelne Bauteile wurden jedoch nach Protesten aus der Bevölkerung abgetragen und eingelagert. 1982 beschloß das Abgeordnetenhaus, die in West-Berlin eingelagerten Teile zum Wiederaufbau des Nikolaiviertels zur Verfügung zu stellen. Im Zeitraum 1983–1887 baute Franz Klinger das E. weitgehend originalgetreu, aber um ca. 12 m versetzt und erhöht wieder auf. Die Innenräume gestaltete man mit Elementen des Rokoko. In einen Raum wurde eine Kopie der von Andreas  Kontext: Schlüter, Andreas Schlüter gefertigten Decke aus dem 1889 abgebrochenen Wartenbergschen Palais Rathausstraße/Burgstraße eingefügt. 1987 wurde das E. als Teil des  Kontext: Märkisches Museum Märkischen Museums wieder eröffnet, heute gehört es zur Stiftung Stadtmuseum Berlin. Neben Dauerausstellungen wie „Berliner Kunst von der Zeit Friedrichs des Großen bis 1945“, „Stadtansichten auf Berliner Porzellan – KPM von 1800 bis 1900“ finden auch wechselnde Sonderausstellungen statt. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Eine Gedenktafel informiert über die Baugeschichte. Eine weitere Tafel erinnert an die Gründung des Museums für Leibesübungen am 20. 7. 1925 in diesem Haus.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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