Cassirer, Paul (Pseud. Cahrs, Paul)

* 21.02.1871 Görlitz,
† 07.01.1926 Berlin,
Verleger.

Nach dem Studium der Kunstgeschichte in München gründete er mit seinem Vetter Bruno  Kontext: Cassirer, Bruno Cassirer 1898 den Verlag „Kunstsalon und Verlagsbuchhandlung B. & P. C.“ in der Viktoriastraße 35 (heute eingezogen). Ab 1901 führte er diesen Verlag allein und bahnte Künstlern der Berliner Sezession den Weg an die Öffentlichkeit. 1909 gründete er die „Pan-Presse“, die Illustrationen expressionistischer und impressionistischer Künstler, so von Lovis  Kontext: Corinth, Lovis Corinth und Max  Kontext: Liebermann, Max Liebermann, veröffentlichte. Mit seinem 1909 gegründeten Verlag „Paul Cassirer“ förderte er u. a. Ernst Barlach (1870–1938). 1910 folgte die Halbmonatsschrift „Pan“, die sich mit Fragen der Kunstkritik befaßte. Durch die Erlebnisse des I. Weltkrieges zum Kriegsgegner geworden, trat C. 1918 der USPD bei und publizierte Schriften sozialistischer Denker wie Karl Kautsky (1854–1938) und Eduard Bernstein (1850–1932) sowie vor allem anarchistische Schriftsteller. In zweiter Ehe seit 1910 mit der Schauspielerin Tilla  Kontext: Durieux, Tilla Durieux verheiratet, wohnte er im Tiergartenviertel, Viktoriastraße 35. C. wählte den Freitod. Auf dem Friedhof Heerstraße (Charlottenburg) hat er ein Ehrengrab erhalten.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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