Böttger, Johann Friedrich

* 04.02.1682 Schleiz,
† 13.03.1719 Dresden,
Erfinder, Alchimist.

B. absolvierte in Berlin an der Zornschen Apotheke am Molkenmarkt beim Apotheker Friedrich Zorn (1643–1716) eine Apothekerlehre. Er erhielt – nachdem er 1699 kurzzeitig aus der Lehre entwichen war – im September 1701 seinen Gesellenbrief. Er soll am 9. 6. 1701 in Gegenwart seines Lehrherrn die Möglichkeit des „Goldmachens“ bewiesen haben. Am 26. 10. 1701 floh er wegen der vermeintlichen Goldherstellung aus Berlin. Er kam damit seiner Verhaftung durch die Regierungsbehörden zuvor. Seine Flucht führte ihn vorerst nach Wittenberg in Kursachsen, wo er in Haft gesetzt wurde. In Sachsen gelang ihm bis 1709 gemeinsam mit Tschirnhaus (1651–1708) die Herstellung des ersten europäischen Hartporzellans. B. war von 1710 bis 1714 sächsischer Staatsgefangener. Bis zu seinem Tode leitete er dann die Porzellanmanufaktur Meißen, wurde aber immer noch als eine Art Gefangener behandelt. Die Böttgerstraße im Wedding erinnnert an B.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html